Man mag es kaum glauben: Drei Jahre nach der
Pleite der US-Bank Lehman Brothers und der sich daraus entwickelnden
Weltfinanzmarktkrise kann ein einzelner Händler 1500 Millionen Euro
verzocken. Die Kasino-Mentalität besteht weiter. »Machen Sie Ihr
Spiel«, ruft der Croupier den Händlern zu. Natürlich ist es fehl am
Platz, alle Banken über einen Kamm zu scheren. Der UBS-Händler hat
bei seinen Aktiengeschäften offenbar kriminelle Energie an den Tag
gelegt. Sein Fall erinnert an den Franzosen Jérome Kerviel, der
seiner Bank Société General 2008 einen Verlust von 4,9 Milliarden
Euro zugefügt hatte. Gerade auch deswegen fragt man sich, ob die
Branche nicht aus ihren Fehlern gelernt hat? Gibt es keine
Schutzmechanismen, die derartige Transaktionen im Alleingang
verhindern? Wo war das Risikomanagement? Oder sind Großbanken
tatsächlich auf Zocker angewiesen, um satte Renditen einzufahren?
Fest steht: So kann die Finanzbranche kein Vertrauen zurückgewinnen.
Vielleicht sollte der Investmentbereich vom herkömmlichen
Finanzgeschäft abgekoppelt werden, um nicht ganze Banken in den
Abgrund zu reißen.
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