Westfalen-Blatt: Deutsch-britische Militärkooperation geplant

Die deutschen und die britischen Streitkräfte
planen eine enge Kooperation. Das berichtet das „Westfalen-Blatt“
(Samstagsausgabe).

Im Herbst solle eine entsprechende Vereinbarung geschlossen
werden, erklärte Rob Rider, der britische Verteidigungsattaché in
Berlin, in einem Interview mit dem britischen „Forces network“. Zu
der geplanten Kooperation gehört auch eine verstärkte Zusammenarbeit
mit den Bundeswehr-Pionieren in Minden, wo eine gemeinsame
deutsch-britische Einheit zum Brückenbau installiert werden soll.
Beide Armeen nutzen bereits die gleichen amphibischen Brücken- und
Fährenfahrzeuge vom Typ M3. Es gebe nun Gespräche, in diesem Bereich
mehr Geld zu investieren. „Der deutschen Regierung ist sehr daran
gelegen, dass wir in Deutschland bleiben“, sagte Rider. Erst kürzlich
hatten die Briten erklärt, den Truppenübungsplatz Senne bis
mindestens zum Jahr 2023 weiter nutzen zu wollen.

Die vertiefte militärische Zusammenarbeit könnte auch umfassen,
dass britische Soldaten deutsche Boxer-Panzerfahrzeuge einsetzen. Die
britischen Streitkräfte erwägen laut dem Bericht, gleich eine ganze
Flotte des 25-Tonnen-Radpanzers zu kaufen. Zudem seien
Transporthubschrauber der Briten nach Mali geschickt worden, wo die
deutschen Streitkräfte eine Schlüsselrolle in der dortigen UN-Mission
spielen. Deutschland erwäge wiederum, Wildcat-Hubschrauber der Royal
Navy zu kaufen, berichtet das „Westfalen-Blatt“ weiter.

Das Bundesverteidigungsministerium bestätigte dem Westfalen-Blatt
die Angaben von britischer Seite. »Eine enge und vertrauensvolle
bilaterale Zusammenarbeit ist im deutschen Interesse und das erklärte
Ziel der Bundesregierung«, sagte ein Sprecher des Ministeriums der
Zeitung. Es sei geplant, dass beide Länder schon bald eine
Vereinbarung unterzeichnen, »die die Grundlage der künftigen
bilateralen sicherheitspolitischen und militärischen Zusammenarbeit
beschreibe«. Die praktische Ausgestaltung der Kooperation liege dann
vor allem bei den Teilstreitkräften.

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Andreas Kolesch
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