Westfalen-Blatt: ein Kommentar zum Tierschutzlabel

Mit ihrer Weigerung, das geplante staatliche
Tierschutzlabel ohne Widerspruch einfach so zu akzeptieren, laufen
die Landwirte wissentlich Gefahr, wieder einmal in die Ecke der
Tierquäler und Naturfeinde abgestellt zu werden. Doch bevor dieser
Reflex einsetzt, sollte jeder Verbraucher überlegen, was er beiträgt,
damit die ökologische Landwirtschaft bestehen kann. Der früher gern
erhobene Vorwurf, man wisse nicht, wie die Lebensmittel erzeugt
würden, gilt heute nicht mehr. Die Zahl der Labels, die
unterschiedliche Ansprüche an Tier- und Naturschutz erfüllen, ist so
groß, dass jeder mit kleinem Aufwand das Produkt ausfindig machen
kann, das seinen Ansprüchen gerecht wird. Und im Gegensatz zum
geplanten dreistufigen staatlichen Tierschutzlabel haben die Bio-,
Öko- und Tierwohlzeichen für den Bauern den Vorteil, dass sie in der
Regel auch Vereinbarungen mit dem Lebensmittelhandel beinhalten, der
die teureren Produkte schließlich vermarktet. Manchmal ist es- pardon
– besser, keine neue Sau durchs Dorf zu treiben. Im Klartext: Bevor
Politiker ein neues Gesetz beschließen, sollten sie eventuell erst
die bestehenden Instrumente verbessern.

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Westfalen-Blatt
Bernhard Hertlein
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