Westfalen-Blatt: Kommentar zum Weltspartag

Das Papier war blau und ziemlich dick, als wären dafür Lumpen
verwendet worden, und an einer Seite schräg angeschnitten. Dutzende Groschen
erst nebeneinanderzureihen und dann aufzurollen, das war für ein Kind nicht
einfach. Da wurde nichts geklebt oder geheftet, allein das Papier musste die
Münzrolle zusammenhalten. Zunächst habe ich meinen Namen draufgeschrieben,
später gestempelt. Und das Ganze zur Sparkasse gebracht. Gern am Weltspartag, da
gab es meist was zum Spielen.

Das Sammeln von Kleingeld hatte in unserer Familie Tradition. Das Gefäß konnte
nicht groß genug sein, auch eine riesige Asbach-Uralt-Flasche musste herhalten.
Münzen wurden aber nur gerollt angenommen, so tolle Zählautomaten, wie es sie
heute in den Banken gibt, konnten wir uns nicht vorstellen.

Gelernt habe ich damals, dass es ganz schön ist, wenn das Geld mehr wird, weil
man nicht alles ausgibt. Wer das einmal verinnerlicht hat, findet am Sparen auch
in Niedrigzinszeiten nichts Schlechtes. Nur haben Aktienfonds längst das
Sparbuch abgelöst. Die gibt es auch für kleine regelmäßige Beträge. Am
Weltspartag und jedem anderen.

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