Westfalen-Blatt: Porsche plant Bau und Einsatz von Vierzylinder-Motoren. Interview mit dem Vorstands-Vorsitzenden Matthias Müller.

Porsche plant den Bau und den Einsatz von
Vierzylinder-Motoren. Das berichtet das Bielefelder Westfalen-Blatt
(Samstags-Ausgabe). Matthias Müller, Vorstands-Vorsitzende des
Stuttgarter Sportwagenherstellers, sagte der Zeitung: »Wir denken
über Vierzylinder-Boxer nach. Porsche war immer ein Unternehmen, in
dem ökologische Themen einen hohen Stellenwert haben. Wo andere
Achtzylinder nutzen, haben wir Sechszylinder im Einsatz. Ein
Vierzylinder-Boxer kann durchaus entsprechend leistungsfähig sein und
Verwendung finden.« Drei bis vier Jahre werde es aber noch dauern.
Beispielsweise könnte die Differenzierung zwischen Boxster und Elfer
zukünftig durchaus über die Motorisierung stattfinden. Wir sind da
sehr gut aufgestellt. Müller: »In Zuffenhausen ist durchaus denkbar,
dass wir ein wenig modernisieren. Da ist in der Vergangenheit
vielleicht zu wenig investiert worden. In Leipzig haben wir
unglaublich viel Fläche zur Verfügung, die wir auch noch nutzen
könnten.«

Hinsichtlich des in wenigen Wochen auf den Markt kommenden neuen
Boxsters betonte Müller, es gebe eine Verabredung mit Volkswagen, um
bei Überhang-Fertigungen von Boxster und auch Cayman auf die
Kapazitäten im ehemaligen Karmann-Werk in Osnabrück zurückgreifen zu
können. »Wenn die Notwendigkeit besteht, werden wir diese Karte
ziehen.«

Müller räumte in diesem Zusammenhang ein, dass im Werk
Zuffenhausen in der Vergangenheit vielleicht zu wenig investiert
worden sei. »Es ist durchaus denkbar, dass wir da ein wenig
restrukturieren und modernisieren. In Leipzig hingegen stände
unglaublich viel Fläche zur Verfügung, die Porsche auch noch nutzen
könnte.

In der Zukunft will Müller das Angebot auf sieben Modellreihen
erweitern. »Das muss aber strategisch gut geplant sein, um die mit
den jeweiligen Produktanläufen verbundenen Belastungen der Werke,
Mitarbeiter und Investitionen in Grenzen zu halten.« Einen kleinen
Rodaster könne er sich gut vorstellen. »Ich habe immer gesagt, dass
mir der 550 von damals sehr gut gefällt. Ein Auto dieser Art könnte
durchaus puristisch sein und somit in den Zeitgeist passen.« Es gelte
aber zwei Dinge zu berücksichtigen. Die betriebswirtschaftliche Seite
eines solchen Projekts und die Frage, ob die Marke Porsche diese
Spreizung im Produktportfolio vertrage. »Die Marke ist ein ganz hohes
Gut. Wir dürfen kein unkalkulierbares Risiko eingehen. Deshalb stellt
sich eigentlich mehr die Frage nach dem Wann. Wir müssen den
richtigen Zeitpunkt abwarten für dieses Auto.«

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Andreas Kolesch
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