Mehr als 2000 Mitarbeiter des Paderborner
Geldautomaten- und Kassensystemherstellers Wincor Nixdorf müssen
Lohneinbußen hinnehmen. Das berichtet das in Bielefeld erscheinende
WESTFALEN-BLATT (Donnerstagausgabe). Entsprechende Vereinbarungen für
die operative Kerngesellschaft sowie die Produktionsgesellschaft in
Deutschland hat der im M-Dax börsennotierte Konzern mit dem
Betriebsrat und der IG Metall geschlossen. Sie sind zum 1. Januar in
Kraft getreten. Im Gegenzug gibt Wincor Nixdorf Standort- und
eingeschränkte Arbeitsplatzgarantien bis Ende 2018. Die Maßnahmen
wurden vor dem geplanten Zusammenschluss mit dem US-Wettbewerber
Diebold beschlossen, über den die Hauptversammlung am kommenden
Montag entscheidet.
Für die operative Kerngesellschaft Wincor Nixdorf International
GmbH wurde der Wechsel vom Tarifwerk der Metall- und Elektroindustrie
in den Flächentarif IT-Dienstleistungen der IG Metall vereinbart.
Daraus ergibt sich einerseits eine höhere Wochenarbeitszeit von 37,5
statt bisher 35 Stunden. Zudem sei besonders in den höheren
Tarifgruppen die Entlohnung um bis zu acht Prozent geringer. Hier
werde die Anpassung der Löhne stufenweise durch eine Anrechnung auf
künftige Tariferhöhungen über Jahre gestreckt erfolgen, teilte der
Konzern mit.
Bei der Produktionsgesellschaft Wincor Nixdorf Manufacturing in
Paderborn sieht der neue Ergänzungstarifvertrag dagegen mit
sofortiger Wirkung Lohneinbußen vor. Sie sollen sich – gestaffelt
nach der Einkommenshöhe – zwischen rund zehn und 17 Prozent bewegen.
Die Einschnitte schlagen auch auf derzeit etwa 200 Leiharbeiter
durch.
Die Maßnahmen seien notwendig, um Standorte und Arbeitsplätze
abzusichern, sagte Rainer Pfeil, Bereichsvorstand Personal bei Wincor
Nixdorf. »Unser Ziel ist es, so auch die einzige
Geldautomatenproduktion in ganz Westeuropa zu sichern.«
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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