Keine Frage: Wenn der Lebensmitteleinzelhandel 
wieder einmal die Preise für bestimmte Produkte senkt, ist das eine 
gute Nachricht für Verbraucher. Jedenfalls auf den ersten Blick. 
Schließlich müssen auch im wohlhabenden Deutschland viele Menschen 
auf jeden Cent achten. Gut also, wenn der Wettbewerb funktioniert und
nach Wurst, Fleisch, Milch und Butter nun auch Säfte, Mehl und 
Kirschen im Glas billiger werden. Oder doch nicht? Es gibt eine 
Kehrseite. Und die hat mit Qualität zu tun. Auf Dauer kann es keine 
immer billigeren Lebensmittel bei gleichbleibender Güte geben. Wenn 
aber der Handel den Druck etwa auf die Bauern erhöht, mehr Masse bei 
unveränderten Preisen zu produzieren, ist ein Qualitätsabfall nicht 
nur möglich, sondern wahrscheinlich. Das kann – erstens – niemand 
wollen und ist – zweitens – der falsche Weg. Gerade der Tierschutz 
wird für Verbraucher immer wichtiger. Was sich auch daran ablesen 
lässt, dass immer mehr Bürger bereits ganz auf Fleisch verzichten. 
Die Freude über niedrige Preise im Supermarkt ist das eine, ein 
kritischer Blick auf das eigene Einkaufsverhalten das andere.
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Westfalen-Blatt
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Andreas Kolesch
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