Ursula von der Leyen lässt sich nicht beirren. Auch
wenn die CDU-Politikerin bereits unmittelbar nach ihrem Dienstantritt
im Verteidigungsministerium reichlich Spott für ihren Vorschlag
erntete, Kitas in Kasernen einzurichten, bleibt sie ihrer Linie treu,
die verknöcherte Bundeswehr in die heutige Zeit zu führen. Ihre
Attraktivitätsoffensive zielt in die richtige Richtung.
Machen wir uns nichts vor: Die Bundeswehr war viele Jahre eine
Brüll-Armee, in der ein respektvoller Umgang nicht immer groß
geschrieben wurde. Männer in Uniform maßten sich an, junge Menschen
mit teils höchst fragwürdigen Methoden, ruppigem Tonfall und
Schikanen zu erziehen. Dieser „Geist“ muss ein für allemal ein Ende
haben.
Von der Leyen hat erkannt, dass eine Bundeswehr im Zeitalter ohne
Wehrpflicht sich als moderner, menschlicher und familienorientierter
Arbeitgeber präsentieren muss. Damit qualifiziertes Personal
anheuert. Dass zeitgleich mit der Präsentation ihrer Pläne die
Finanzierbarkeit angezweifelt wird, dokumentiert eindrucksvoll, dass
noch viele dicke Bretter zu bohren sind.
Die Ministerin ist dabei, in den Kasernen den Muff der Männerwelt
zu beseitigen. Man wünscht ihr eine glückliche Hand und einen langen
Atem.
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