Westfalenpost: Carsten Menzel zum Douglas-Konzern

Das Unternehmen Douglas war einmal das, was treffend
der Ausdruck Mischkonzern beschreibt: Die Marken unter dem
gemeinsamen Konzerndach deckten die Sparten Süßwaren, Mode &
Bekleidung, Schmuck, Bücher und Parfümerie ab. An der Spitze stand
die Hagener Unternehmerfamilie Kreke. Das war einmal. Mit dem
Einstieg der US-amerikanischen Beteiligungsgesellschaft Advent Ende
2012 begann Schritt für Schritt die Zerschlagung des Konzerns. Eine
Strategie, die der Familienpatriarch Jörn Kreke wohl nicht mehr
mitgehen mochte: Er zieht sich jetzt als Aufsichtsratschef zurück.
Damit scheint die Frage beantwortet, wie groß der Einfluss der
einstigen Inhaberfamilie im Unternehmen noch ist: Er nimmt stetig ab,
obwohl Krekes Sohn Henning Vorstandschef ist. Die Richtung gibt
allein Advent vor. Das Ziel der Bostoner ist klar: die Rückkehr von
Douglas an die Börse. Nicht aus Prestigegründen. Sondern des Geldes
wegen. Dazu muss der Konzern börsentauglich gemacht werden:
Unternehmensteile, die nicht den Gewinnerwartungen entsprechen,
müssen weg. Um jeden Preis. Dem müssen sich auch Einstellungen
unterordnen, die Familienunternehmern wichtig sind. Insofern ist der
Kreke-Abschied nicht eine Zeitenwende, sondern das endgültige Ende
einer (Familien-)Ära. Das ist für die einstigen Inhaber schade – und
beunruhigend für alle Mitarbeiter.

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