Niederländer ziehen aus Afghanistan ab
Von Jörg Fleischer Die Entscheidung der Niederländer gilt es zu
respektieren. Ihre Streitkräfte leiten den Abzug aus Afghanistan ein.
Damit verlässt der erste größere Teil der Schutztruppe den
Hindukusch. Ein einschneidendes Ereignis für den Einsatz in
Afghanistan.Es wäre unfair, den verdienten Nato-Partner Niederlande,
der am Hindukusch einen hohen Blutzoll entrichtet hat, der Feigheit
zu zeihen. Seine Kräfte sind erschöpft. Die Mehrheit des
niederländischen Volkes sieht keinen Sinn mehr in dieser Mission.
Vielen westlichen Nationen geht es ähnlich – auch uns Deutschen. Die
Taliban setzen auf diese Kriegsmüdigkeit. Entsprechend groß fällt
ihr Jubel aus. Fatal ist, dass der Abzug der Niederländer zum denkbar
ungünstigsten Zeitpunkt kommt. Der Afghanistan-Einsatz steckt in
seiner bislang schwersten Krise. Dieser Verlust wiegt daher besonders
schwer. Gerade jetzt hätte es des Zusammenhalts und der
Standhaftigkeit des Bündnisses am Hindukusch bedurft. Deshalb ist
dieser Rückzug das völlig falsche Signal.
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