Der Energiewende fallen die ersten Arbeitsplätze zum
Opfer. In den konventionellen Enervie-Kraftwerken verlieren mehr als
200 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Das ist eine schlechte, eine sehr
schlechte Nachricht. Gleichwohl darf diese Botschaft nicht den Blick
dafür verstellen, dass die Region gemeinsam mit Enervie Großes
geleistet hat. Am Ende konnte verhindert werden, dass
energieintensive Betriebe zwischen Hagen und Kierspe an
Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
Dabei ist es zweitrangig, wer diesen Sieg verbuchen darf. Der
Erfolg hat viele Väter. In diesem Fall war das Zusammenspiel der
heimischen Unternehmer und Abgeordneten, der Kammer und nicht zuletzt
des Energieversorgers selbst entscheidend dafür, dass die Stimme aus
Südwestfalen in Berlin gehört wurde. Denn erst nachdem
Wirtschaftsminister Gabriel Informationen aus erster Hand erhielt,
gerieten die Dinge in Bewegung.
Zuvor hatte die Region viel Zuspruch bekommen. Leider blieben
konkrete Ergebnisse aus. Vielleicht, weil man die Hagener Sonder-
bzw. Insellage nicht zum Anlass für Gesetzesänderungen nehmen wollte.
Den Durchbruch brachte das Machtwort des Ministers, das zu neuen
technischen Lösungen geführt hat. Die Unternehmer der Region
jedenfalls dürfen sich freuen. Sie sind an dieser Herausforderung
gewachsen. Sie haben bewiesen, dass diese Industrieregion eine starke
Stimme hat, die nicht so leicht überhört werden kann.
Ende gut, alles gut? Nein. Wir wollen die von Kündigung bedrohten
Kraftwerksmitarbeiter nicht vergessen. Sie werden sich neu
orientieren müssen. Das aber ist in einer straken Region ungleich
leichter, als in einem Gebiet, das um seine Wettbewerbsfähigkeit
kämpft.
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