Westfalenpost: Die Stärke der Kanzlerin Von Andre Schweins

Stärke konservieren. Das bleibt die Herausforderung
für Angela Merkel. Weniger vor dem heute beginnenden CDU-Parteitag
als vielmehr für den langen Bundestagswahlkampf. Die Diskussion über
eine Zweitstimmen-Kampagne für den schwächelnden Partner FDP kann sie
sich nicht aufzwingen lassen. Das frühzeitige Stemmen gegen solche
Spielchen war schon für Helmut Kohl eine Wiederholungsübung.

An Angela Merkels Union würde für regierungsfähige Parteien nach
der Wahl im September nur dann ein Weg vorbei führen, wenn die CDU
erdrutschartig verlöre. Das ist so nicht vorherzusehen. Aber zu
verschenken hat Merkel nichts. Deshalb hält sie als stärkstes Element
der Koalitionsoptionen alle Möglichkeiten offen. Zu den Grünen sagt
sie nichts, was die Tür zuschlagen würde.

Die niedersächsische Landtagswahl im Januar entscheidet nicht über
das das Fortbestehen von Schwarz-Gelb im Bund. Wohl aber über die
persönliche Karriere-Entwicklung des FDP-Vorsitzenden Philipp Rösler.
Die Liberalen müssen ihren Beitrag zur Bestätigung der
Merkel-Regierung allein stemmen. Horst Seehofers Dauer-Absage an eine
grüne Option für die Union soll ein Hilfsmittel sein. Sie drückt aber
auch die Skepsis des CSU-Chefs aus, dass die FDP zu früherer Stärke
zurückfindet.

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