Westfalenpost: Export-Rekord – Störfaktoren beseitigen

Das Geschäft mit dem Ausland läuft, Deutschland
bleibt ein Ausfuhr-Champion, oder, anders ausgedrückt: Wir sind
Export-Billionär! Dabei hat der schwache Eurokurs die Ausfuhren aus
Deutschland ebenso beflügelt wie der kräftig gesunkene Ölpreis:
Gerade Länder mit hohem Energieverbrauch – und das sind viele der
deutschen Handelspartner – hatten geringere Kosten für Energie und
konnten so mehr Geld an anderer Stelle ausgeben. Etwa für Waren aus
Deutschland. Insofern ist der Ausfuhrrekord sowohl von außen
bestimmt, als auch selbst gemacht: Made in Germany bleibt ein
Gütesiegel. Das darf die Aussichten beflügeln, trotz Unsicherheiten
durch die ungelöste Ukraine-Krise und den ungewissen Kurs der neuen
griechischen Links-Rechts-Regierung.

Vor der Haustür geht die Region Mark-Ruhr bei der positiven
Einschätzung voran; der Bezirk der südwestfälischen Industrie- und
Handelskammer hat in der Frühjahrsprognose den höchsten
Konjunkturklimaindex der drei Kammerbezirke in Südwestfalen zu
verzeichnen. Unternehmen in Siegen-Wittgenstein und Olpe, am Hellweg
und im Hochsauerland sind etwas zurückhaltender in ihren Erwartungen.
Dabei gibt es regional zwei wesentliche Störfaktoren für ein weiter
steigendes Konjunkturbarometer: der Strompreis, der durch höhere
Netzentgelte im Gebiet des Versorgers Enervie vor allem
Industriebetriebe teils erheblich benachteiligt. Und die
Verkehrsinfrastruktur: marode Brücken der Sauerlandlinie und die
veraltete Ruhr-Sieg-Bahnstrecke, die die Warenausfuhr schon kurz nach
den Firmentoren ausbremsen. Beide Probleme hat die Politik inzwischen
erkannt. Jetzt muss sie ihre Zusagen verwirklichen. Auch aus eigenem
Interesse: Ein laufender Konjunkturmotor sichert Beschäftigung. Und
davon profitieren alle.

Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160