Westfalenpost: Integration braucht klare Zuwanderungsregeln Von Torsten Berninghaus

Das Recht aller EU-Bürger, in jedem Land der
Europäischen Union leben und arbeiten zu können, ist eine großartige
Errungenschaft. Denn die sogenannte Freizügigkeit schafft Akzeptanz,
individuelle Freiheit und lässt die EU weiter zusammenwachsen. Und
deshalb rüttelt niemand an diesem Recht – auch nicht der Bericht zur
Armutsmigration.

Nach dem populistisch-verkürzten CSU-Wahlkampf-Slogan „Wer
betrügt, der fliegt“ war es höchste Zeit, die überhitzte Diskussion
um möglichen Sozialmissbrauch zu versachlichen und an Lösungen zu
arbeiten. Schließlich gibt es beides: Die gut qualifizierten
Zuwanderer, die am deutschen Arbeitsmarkt dringend benötigt werden.
Aber auch die bildungsfernen Armutsmigranten, die zum Beispiel den
Städten im Ruhrgebiet massive Probleme bereiten.

Wer nicht möchte, dass Letztere das öffentliche Bild der
zureisenden Bulgaren und Rumänen dominieren und die Stimmung so
vergiften, muss handeln. Zum einen mit dringend benötigten
finanziellen Hilfen für Städte mit besonders vielen Zuwanderern ohne
festen Job. Zum anderen aber auch mit konsequenten Maßnahmen
gegenüber denjenigen, die Sozialsysteme und damit das Gastrecht
verletzen.

Am Ende geht es darum, EU-Ausländer, die bei uns wohnen und
arbeiten wollen, bestmöglich zu integrieren. Das geschieht nicht
durch politische Beschlüsse, sondern in der Nachbarschaft und am
Arbeitsplatz. Dort werden Vorbehalte durch persönliche Begegnungen
abgebaut. Und dort ist erlebbar, wie bereichernd unterschiedliche
Nationalitäten und Kulturen wirken. Und wie großartig es ist, überall
in Europa willkommen zu sein.

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