Westfalenpost: Kein Geld für kommunale Brücken: Dringend umdenken

Was nutzt eine schön sechsspurig ausgebaute
Autobahn, wenn es hinter der Abfahrt, auf dem Weg in die Städte und
Gemeinden, nur über Umwege weitergeht, weil Brücken gesperrt oder
ohne Ersatz abgerissen worden sind? – Was Ausflüglern vielleicht
nicht unwillkommen ist, weil sie mehr von der Landschaft sehen, ist
für Berufspendler mindestens ärgerlich, für Unternehmen wohl nahezu
eine Katastrophe. Ein solches Szenario ist nach mehreren
Untersuchungen leider nicht unrealistisch: Die Straßenbrücken in
kommunaler Hand sind in schlechtem Zustand; das Geld für die
Sanierung oder den Neubau fehlt.

Das Problem ist so vielschichtig, dass es keine einfachen Lösungen
gibt. Klar ist: Vor dem Hintergrund der zurückgehenden Bevölkerung
wird auch die Verkehrsinfrastruktur ausgedünnt werden; bei der Suche
nach vertretbaren Alternativrouten sollte allerdings nicht nur den
Interessen der Wirtschaft gefolgt werden, sondern auch denen der
Allgemeinheit. Neue Finanzierungsmethoden – ob Fondsbildung oder mehr
Anteile aus den acht Milliarden Euro Kfz-Steuer pro Jahr für den
Straßenbereich – müssen gefunden werden. Mehr Gütertransporte müssen,
soweit möglich, auf die Schiene oder Wasserwege verlagert werden,
denn gerade der Schwerlastverkehr setzt den Brücken erheblich zu. Es
wird daher dringend Zeit, endlich umzudenken.

Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Weitere Informationen unter:
http://