Die Buchhandlung gehört in die Innenstadt wie die
Kirche ins Dorf. Aber wie lange noch? Einfach nur hinter der
Ladentheke zu stehen, damit kommt im Internetzeitalter in der
Buchbranche die Miete nicht mehr herein. Auch die Kunden, die ihren
gemütlichen Buchladen als gesellschaftlichen Treffpunkt schätzen,
kaufen längst im Internet, es ist ja so bequem. Diesem Strukturwandel
versuchen die unabhängigen Buchhändler seit Jahren mit kreativem
Einsatz zu begegnen, was Service, Qualität und begleitende
Kulturangebote wie Lesungen betrifft. Die engagierten unter ihnen
haben sicher eine Chance, die Krise zu überleben. Dass die lange als
Servicemuffel gerügten Filialisten sich in diesem Punkt inzwischen
ebenfalls auf Kerntugenden zurückbesinnen, ist ein gutes Signal für
den ganzen innerstädtischen Einzelhandel.
Anders sieht es
mit dem Internet aus. Die Herausforderung besteht hier nicht darin,
E-Bücher zu verkaufen. In Zukunft wird es darum gehen, das stationäre
Angebot so interessant mit dem elektronischen zu verknüpfen, dass
Online nicht nur Geld kostet, sondern auch Geld bringt. Das ist
technisch in vieler Hinsicht noch Neuland und strategisch ebenso.
Doch wer sollte besser in der Lage sein, neue Vertriebs- und
Verwertungsmodelle zu entwickeln als die ohnehin seit ihrer Geburt
erfinderische Buchbranche.
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