Es ist ein Unterschied, ob man gemächlich sich
drehende Windräder von der Autobahn aus beobachtet oder im Schatten
der Rotorblätter lebt. Und Größe zählt in diesem Falle unbedingt. 200
Meter Gesamthöhe sind bei modernen Anlagen keine Seltenheit. Solche
industriellen Maße können nicht nur beeindruckend wirken, sondern
auch beängstigend. Auch viele anderen Bedenken haben ihre
Berechtigung: Was wird aus dem Landschaftsbild und dem Tourismus, den
Vögeln, den anderen Tieren und Pflanzen im Wald? Ein Windkraft-Ausbau
ohne Augenmaß, der keine Rücksicht auf Menschen und Natur nimmt,
verbietet sich deshalb. Aber anders als die Bürgerinitiativen gegen
Windkraft glauben machen wollen, erfolgt ein solcher auch nicht.
Gänzlich ohne Nachteile ist keine Form der Energieerzeugung. Doch
mehr Vorteile als die Stromernte aus der Luft bietet für Deutschland
auch keine. Die Markthilfe ist im Vergleich zu alten Kernkraft- oder
Steinkohle-Subventionen gering, die Preise sinken, die Vernetzung mit
anderen regenerativen Anlagen und bessere Speicherungstechniken
werden, eine kluge Energiepolitik vorausgesetzt, mittelfristig auch
den Bedarf an fossilen Kraftwerken zur Grundlastsicherung minimieren.
Dass diese kluge Energiepolitik noch auf sich warten lässt, ist nicht
die Schuld einer Technik, hinter der die Mehrheit der Bürger und der
Politik aus guten Gründen stehen.
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