Wir werden um Ihr Vertrauen kämpfen – das hat der
Volkswagen-Konzern seinen Kunden schriftlich versprochen, kurz
nachdem die US-Umweltbehörde EPA den Abgasskandal ins Rollen gebracht
hatte. Das ist ein paar Wochen her, und seitdem rollt VW unter
Missachtung des Tempolimits von einer Peinlichkeit in die nächste.
Versprechen gebrochen! Es geht jetzt um organisierten Betrug. Das
Unternehmen, das mal größter Automobilhersteller auf dem Globus
werden wollte (das wird nun wohl nichts mehr), hat mutmaßlich
Unterlagen gefälscht und die Angaben zum Kohlendioxid-Ausstoß der
Fahrzeuge geschönt. Mit dem Einsatz gegen den Klimawandel Werbung
machen und dann die CO2-Werte manipulieren – geht–s noch? Und was
kommt als nächstes? Wer jetzt noch argumentiert, technologisch sei VW
trotz allem ein toller Laden, der hat den Ernst der Lage nicht
verstanden. Mit einem zehnprozentigen Abschlag an der Börse ist das
Unternehmen aktuell noch gut bedient; es geht an die Substanz des
Auto-Giganten. Volkswagen schlittert in die Existenzkrise. Bisher
hatte es den Anschein, als würden die Kunden noch sehr gnädig umgehen
mit dem Pkw-Produzenten ihres Vertrauens; die Software-Manipulation
ließen viele noch als eine Art Kavaliersdelikt durchgehen. Jetzt aber
reicht–s. Mögliche Steuernachzahlungen, enormer Wertverlust – der
Betrug geht ins Geld der Verbraucher. VW täuscht seine Kunden, der
Bundesnachrichtendienst spioniert befreundete Staaten aus, das
Sommermärchen war gekauft, die Große Koalition streitet lieber über
das Flüchtlingsproblem als es zu lösen: Deutschland hat gerade keinen
guten Lauf.
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