Selten hat eine französische Präsidentschaftswahl
Europa so elektrisiert wie dieses Mal. Wenn der unabhängige Kandidat
Macron und die rechtsextreme Bewerberin Le Pen in die Stichwahl
gehen, prallen zwei völlig gegensätzliche politische, kulturelle und
stilistische Welten aufeinander. Freihandel gegen wirtschaftliche
Abschottung, gesellschaftliche Vielfalt gegen Hyper-Patriotismus,
pluralistische Diskussion gegen Hass, Häme und die Verunglimpfung des
politischen Gegners: Um all dies geht es. Dieser Wahlgang ist auch
eine Volksabstimmung über Europa. Gewinnt Le Pen, sind die EU und die
Eurozone am Ende. Die Märkte würden in Windeseile auf Le Pens Pläne
zum Ausstieg aus der Gemeinschaft und dem Währungsverbund reagieren.
Die nächste Bankenkrise würde Europa erschüttern und die Konjunktur
nach unten reißen. Ganz anders Macron. Der 39-jährige politische
Quereinsteiger will eine stärkere Integration der EU. In
Schlüsselbereichen wie Sicherheit gegen den Terror, Verteidigung oder
Sozialstandards sollen die Absprachen in der Gemeinschaft noch enger
werden. Für den Staatenverbund ist das eine Chance auf eine
intelligente Weiterentwicklung.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell