Westfalenpost: Stefan Pohl zur diesjährigen Ernte und den Folgen für die Verbraucher

Eine gute Ernte setzt sich aus den Faktoren Menge,
Qualität und Erlöse zusammen. Die in diesem Jahr weltweit gute
Getreideernte freut viele, nur nicht die, die das Getreide
anschließend verkaufen müssen. Denn nicht nur die Menge, die stets im
Fokus steht, drückt auf die Erzeugerpreise, sondern auch die
Qualität. Weil die Sonne in den Hauptanbaugebieten fehlte, hat es
etwa der Weizen schwer. Noch immer ist nicht alles eingebracht. Wegen
der Nässe im August droht Pilzbefall, chemische Behandlung und
Trocknung kosten Geld. Die Landwirtschaftsverbände gehen davon aus,
dass die Erzeugerpreise deutlich unter das Niveau des Vorjahres
sinken. Für reine Ackerbaubetriebe, wie es sie im nördlichen
Märkischen Kreis und in der Soester Börde noch gibt, war 2014 daher
kein so gutes Jahr. Südwestfalen ist allerdings auf Milchviehhaltung
und Waldbewirtschaftung spezialisiert. Und sonst? Mais, Zuckerrüben –
alles steht gut. Und um die Kartoffel braucht man sich wohl auch
keine Sorgen zu machen. Die Frage ist jetzt: Was hat das für
Auswirkungen auf die Verbraucher? Absehbar geringe. Brot und Brötchen
werden jetzt im Supermarkt nicht billiger werden. Hier funktionieren
die Gesetze des Marktes nur bedingt. Schade eigentlich.

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