Westfalenpost: Trennung in Freundschaft Von Stefan Hans Kläsener

Wie es um die Regierungskoalition steht, konnte
man gestern Nacht an der Uhr ablesen: Noch keine Einigung bis 23 Uhr.
Es lagen auch zu viele schwergewichtige Themen auf dem Tisch:
Betreuungsgeld, Zuschussrente, Energiewende,
Praxisgebühr.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung kämpft mit
den Folgen ihres Geburtsfehlers, der so umschrieben werden kann: Wir
haben uns aufeinander gefreut und dann plötzlich festgestellt, dass
wir eigentlich gar nicht zueinander passen. Im persönlichen Leben
würde das unweigerlich zum Ergebnis führen, dass man sich besser in
aller Freundschaft trennt. So wird es nach Lage der Dinge auch
kommen, wenn der Wähler 2013 gesprochen hat.

Unterdessen
demontiert sich der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in Rekordzeit
selbst. In einem bizarren Streit mit den Stadtwerken Bochum
verheddert sich der Mann, dem im Grunde nichts Unlauteres zu
unterstellen ist, in eine Debatte um seine Vortragshonorare, die
seine eigentliche Bezahlung – die Diäten als Bundestagsabgeordneter –
zu Nebeneinkünften werden lässt. So hatte das der Gesetzgeber nicht
gemeint, als er den Mandatsträgern eine auskömmliche Bezahlung
sichern wollte.

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