Es ist nicht nur ein Umbau, es ist eine von oben 
verordnete Revolution.  Der hoch verschuldete Energieriese Eon trennt
sich seinem konventionellen Kraftwerkpark – also von dem, was fast 
ein Jahrhundert lang Kerngeschäft des Stromversorgers (und seiner 
Vorgängerfirmen) war. Es bleiben: ein Stromverteiler, ein paar 
Windparks – und viele unbeantwortete Fragen.
Eon zieht die 
radikale Konsequenz aus der Energiewende. Der Umbau des gesamten 
Energiemarkts in Deutschland und auch in Europa stellt die Existenz 
der Stromriesen in Frage. Plötzlich sind kleine, flexible Anlagen 
gefragt, Solardächer, Blockheizkraftwerke, kleine Windparks. 
Plötzlich müssen die Unternehmen ganz nah beim Kunden agieren. Mit 
Großkraftwerken lässt sich kaum noch Geld verdienen; neue Anlagen 
rechnen sich gar nicht mehr. Schon jetzt gibt es ein Überangebot; 
sollte ein Durchbruch bei der Windstrom-Speicherung gelingen, sind 
viele Kraftwerke überflüssig.
Zu den unbeantworteten Fragen
zählt die, ob sich denn jemand findet, der das Altgeschäft von Eon 
übernehmen will. Und wie dieser Investor dann mit der Energiewende, 
der Bundesregierung und dem Atomausstieg umgeht. Für den Rückbau der 
Atommeiler hat Eon zwar Rückstellungen gebildet, ob die aber 
ausreichen, bezweifeln viele Experten.
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