Die Stadt Hagen gehört nicht zu jenen Orten, die
frei von peinlichen Affären sind. Millionen-Verluste bei
Derivat-Zockereien und Kostenexplosionen rund ums Schumacher-Museum
sind nur einige traurige, aber symbolhafte Höhepunkte der meist mit
rasanten Finanzverlusten einhergehenden Pleiten. Ins Schwarzbuch des
Steuerzahlerbundes, der Pranger für die größten
Bürgergelder-Verprasser der Republik, schaffte es Hagen zuletzt
gleich dreimal. Unrühmlicher geht–s kaum.
Und jetzt stattet
der Oberbürgermeister seinen Stellvertreter (Jahressalär:
100 000 Euro) ohne zwingende rechtliche Verpflichtung auch noch
mit einem satt dotierten Beratervertrag aus. 37 000 Euro extra
– alles an der Stadtkasse und den Aufsichtsräten vorbei. Für die
Bürger einer Stadt unter der Knute des Nothaushaltsrechts eine
schallende Ohrfeige. Allerorten spüren die Hagener, denen der
auswärtige Verwaltungschef allzu gerne das 1,2-Milliarden-Minus in
der Stadtkasse vorrechnet, die tiefgreifenden
Spareinschnitte.
Umso fataler das Signal aus dem Rathaus,
das sich als selbstherrliche Geste in die Hirne einbrennen wird. Die
Untreue-Ermittlungen der Ankläger sind schon dramatisch, der
psychologische Kollateralschaden in die Bürgerschaft hinein weitaus
schlimmer.
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