Westfalenpost: Wilfried Goebels zur Einbruchsstatistik

Der Rückgang bei der Zahl von Wohnungseinbrüchen ist
eine gute Nachricht, aber kein Grund zur Entwarnung. Die gut
organisierten Diebesbanden bleiben aktiv – und meist unerkannt.
Konkret: Immer noch wird nur jeder siebte Täter gefasst. Trotz des
verstärkten Fahndungsdrucks der Polizei ist Deutschland ein Paradies
für Einbrecher. Statistik ist geduldig, auch landet längst nicht
jeder Einbruchsversuch in den Polizeiakten. Dennoch zeigt die
Abschreckungsstrategie der Verfolgungsbehörden erste Erfolge. Weil
mobile Intensivtäter überregional zuschlagen, arbeitet die Polizei
international eng zusammen. Der Zugriff auf gemeinsame Fall- und
Täterdatenbanken lässt Tatmuster erkennen. Gezielte Kontrollen auf
Autobahnen Richtung Osten bringen mehr Serieneinbrecher zur Strecke.
Durch die Sicherung ihrer Häuser können Bürger einen Eigenbeitrag
leisten. Wenn bereits vier von zehn Einbrüchen scheitern, weil Riegel
und Alarmanlagen die Täter aufhalten, sind die Warnungen der Polizei
offenbar angekommen. Das extreme Wohlstandsgefälle in Europa fördert
die bandenmäßig organisierte Eigentumskriminalität. Der neue Trend
weckt aber die Hoffnung, dass die Schwerpunktsetzung der Polizei
Früchte zeigt. Der dramatische Anstieg der Wohnungseinbrüche in den
letzten Jahren hat die Bürger verunsichert und Verfolgungsbehörden
unter massiven Handlungsdruck gesetzt. Der Rechtsstaat hat reagiert
und bewiesen, dass er den Kampf nicht wehrlos aufgibt. Aber auch 30
000 Wohnungseinbrüche sind 30 000 seelische Schäden, Verluste,
Ängste. Ziel muss es sein, die Zahl der Einbrüche dauerhaft zu
verringern.

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