Westfalenpost: Zum Einfluss der Migranten auf die deutsche Sprache: Es gilt das gesprochene Wort

Schon die alten Griechen haben es in ihrer
Philosophie anerkannt: „panta rhei“, was bedeutet „alles fließt“. In
ganz besonderer Weise gilt dies auch für die Sprache; man nehme sich
nur einmal eine alte Luther-Bibel oder ein gutes Goethe-Gedicht zur
Hand. . .

Dass in unserer schnelllebigen Gegenwart auch die Sprache eine
höhere Wandlungsschlagzahl vorlegt, muss da nicht verwundern. Dennoch
verärgert es vor allem jene Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht
haben, die deutsche Sprache vor vermeintlicher Unterwanderung oder
Verwässerung zu schützen. Allein, ihr Verdruss wird nicht als
Bollwerk genügen, denn es ist die schiere Menge von 16 Millionen
Migranten, die ihre jeweilige Muttersprachlichkeit mit dem Deutschen
konfrontieren und es dabei allmählich in seinen markanten Konturen
mehr und mehr abschleifen.

Verhindern lässt sich dieser Prozess nicht, vielleicht aber
abmildern. Dazu bedarf es einer möglichst flächendeckenden
Sprachschulung, einer schnellen Eingreiftruppe in Sachen
Bildungskompetenz. Wird das versäumt – und so läuft es ja derzeit -,
dann gewinnt die Straße die Sprachhoheit, dann gilt das gesprochene
Wort in buchstäblicher Form. Und auch daran sei erinnert: Es ist
nicht die Aufgabe des Duden, hier steuernd einzugreifen, sondern
lediglich zu protokollieren.

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