Kein Witz: Das Satiremagazin „Der Postillon“
könnte „Sprachwahrer des Jahres 2017“ werden. Das teilte heute die
DEUTSCHE SPRACHWELT mit. Die Sprachzeitung ruft wieder mit einer
Liste von Vorschlägen zur Wahl der „Sprachwahrer des Jahres“ auf. Die
Abstimmung endet am 31. Januar 2018 (Stimmabgabe über
http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/Formular/form.html).
„Neun von zehn Schülern schreiben –Rentner– verkehrt herum“;
„Feministinnen fordern Umbenennung von Mannheim in Menschheim“ – Mit
solchen Schlagzeilen hat „Der Postillon“ über eine Million Leser
gewonnen. Das Satiremagazin verstehe meisterhaft sein Sprachhandwerk,
erklärte die Sprachzeitung. Es veröffentliche sprachkritische
Meldungen, die so verrückt seien, daß sie schon wieder wahr sein
könnten. Somit mache „Der Postillon“ auf sprachpolitische
Fehlentwicklungen aufmerksam und rege zum Nachdenken über den
Sprachgebrauch an. Auf die Meldung „Aus –seid– und –seit– wird
einheitlich –seidt–“ fiel sogar der MDR herein. Auch die Anregung, es
werde eine männliche „Endung „-er“ („Bäckerer“, „Polizister“)
eingeführt, hielten viele für wahr.
Ebenfalls zur Wahl steht die Académie française: Die
Sprachakademie leitete eine Abkehr der französischen Politik von
unverständlichen Gender-Schreibweisen ein. Damit gebe sie Deutschland
ein Vorbild. Auf der Liste stehen außerdem der englische
Schriftsteller John le Carré und der Schweizer Altphilologe Kurt
Steinmann. Le Carré ermuntert seine Landsleute zum Deutschlernen,
während Steinmann mit viel Sprachgefühl Homers Ilias ins Deutsche
übersetzte. Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne
Eisenmann ist wegen ihres Einsatzes für die Schreibschrift
vorgeschlagen. Schließlich ist ein Unbekannter nominiert:
„Stellvertretend für all die Männer und Frauen, die mit Herzblut Tag
für Tag ihre Schüler für die deutsche Sprache zu begeistern
versuchen, schlagen wir den unbekannten Deutschlehrer vor.“
Seit dem Jahr 2000 bestimmen die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT
die „Sprachwahrer des Jahres“. Die Auszeichnung erhielten bisher etwa
Miroslav Klose (2016), Loriot (2011), Benedikt XVI. (2005) und Reiner
Kunze (2002).
Ausführliche Begründungen zu allen Kandidaten:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/index.shtml
Abstimmungsformular:
http://www.deutsche-sprachwelt.de/sprachwahrer/Formular/form.html
http://www.deutsche-sprachwelt.de/berichte/pm-2017-12-22.shtml
Pressekontakt:
Thomas Paulwitz
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