Was bringen resiliente Geschäftsmodelle den Unternehmen?
(1) Der erste ist ein Antizipationsvorteil, d. h. die Fähigkeit, Bedrohungen schneller zu erkennen. Dies spiegelt sich zwar nicht direkt in der Leistung wider, kann aber durch andere Signale erkannt werden, z. B. wenn ein Unternehmen seine Resilienzpläne vorlegt (was die meisten Unternehmen im Fall Covid-19 nur langsam taten). Er kann auch in späteren Phasen zu Vorteilen führen.
(2) Als Nächstes folgt ein Vorteil bei der Auswirkung, d. h. die Fähigkeit, dem ersten Schock besser standzuhalten oder ihn zu überleben. Dies kann durch eine bessere Vorbereitung oder eine schnellere Reaktion erreicht werden.
(3) Dann gibt es einen Vorteil in Bezug auf die Wiederherstellungsgeschwindigkeit, d. h. die Fähigkeit, sich schneller von dem Schock zu erholen, indem die erforderlichen Anpassungen zur Wiederherstellung des vorherigen Betriebsniveaus ermittelt und schnell und wirksam umgesetzt werden.
(4) Schließlich gibt es einen Vorteil für das Endergebnis, d.h. eine bessere Anpassung an das neue Umfeld nach dem Schock.
Strategieentwicklungsprozess in der Praxis unter Beteiligung aller Interessengruppen
Eine Strategie, die in einem Entwicklungsprozess erarbeitet wird, ist ein wesentlicher und wichtigster Baustein einer strategischen Unternehmenstransformation. Die Verantwortung für die Entwicklung einer Strategie liegt eindeutig beim verantwortlichen Management oder bestenfalls bei einem CEO ad interim oder Business Transformation Manager. Die Strategieentwicklung ist eine Königsdisziplin und kann nicht an Dritte delegiert werden. Sie sollte wie ein Projekt auf der Ebene des C-Managements geführt werden.
Dennoch müssen im Vorfeld Fragen geklärt werden:
? Wie soll der Prozess ablaufen und gestaltet werden?
? Wer ist noch in den Prozess involviert?
? Werden Workshops benötigt?
? Welche Instrumente sollen eingesetzt werden?
? Welche Basisinformationen wie SWOT-Analysen, Bilanzen, GuV, Protokolle und Kennzahlen werden benötigt?
Der SEViX-Strategieentwicklungsprozess verläuft in Phasen. In der Praxis hat sich keine klassische oder klare Reihenfolge herausgebildet. Einzelne Phasen lassen sich nicht voneinander trennen, und Arbeitsschritte können auch gleichzeitig ablaufen. Manchmal führt der Weg von der späteren Konzeptionsphase zurück zur Unternehmensanalyse. Es gab auch einen praktischen Fall, bei dem die Vision erst nach Vorlage der gesamten Strategie hinzugefügt wurde. Dies ist sehr ungewöhnlich und sollte nicht einem normalen Prozess entsprechen.
In der Praxis führten aktuelle Krisensituationen, aber auch die zur Verfügung stehenden Ressourcen, zu immer anderen Vorgehensweisen. Auch unkonventionelle Ansätze können es ermöglichen, ein Strategiekonzept mit einem passenden Geschäftsmodell als Ergebnis vorzulegen, auf das sich dann alle Stakeholder einlassen können.
Das strategische Ziel einer strategischen Unternehmenstransformation ist immer, ein Unternehmen als Outperformer im Markt zu positionieren. Alle Phasen der Strategieentwicklung leisten jeweils einen Beitrag zur Konzeption und Umsetzung der richtigen Strategie für diesen Zweck. In einer Branche kann eine unterschiedliche Marktpositionierung zu überdurchschnittlichen Renditen führen. Die entsprechende Positionierung mit dem dazugehörigen Geschäftsmodell muss für das jeweilige Unternehmen herausgearbeitet werden.
Wenn wir von einem möglicherweise „typischen Prozess“ einer Strategieentwicklung sprechen, könnten wir von den folgenden 4, auch 5 Phasen und Arbeitsschritten ausgehen.