
Halle. Industrielle Massenprodukte wie Stahl und Düngemittel können nach Auffassung von Wirtschaftsforscher Reint Gropp anderswo billiger produziert werden. „Wir sollten auch nicht mit staatlichen Subventionen versuchen, das zu halten“, sagte der Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstag-Ausgabe). Deutschland könne nur über Forschung und Entwicklung langfristig erfolgreich sein - zum Beispiel über Ausgründungen der Universitäten. „Das Problem ist aktuell doch, dass vor allem wegen bürokratischer Hemmnisse, viel zu wenig neue, innovative Firmen entstehen“, so Gropp.
Gropp lehnt auch hohe Handelszölle wie in den USA zum Schutz der Industrie ab. „Ich würde der EU abraten, Wettbewerbsfähigkeit durch Zölle erzwingen zu wollen“, so Gropp. Gleichwohl zeigt sich der Wirtschaftsforscher offen für sogenannte Klimazölle. „Industrie und Klimapolitik müssen insofern zusammengedacht werden, als dass die Klimaziele und der damit verbundene hohe CO2-Preis nur mit Klimazöllen funktionieren können“, sagte er dem Blatt. Klimazölle seien Zölle auf importierte Produkte, bei deren Produktion viel CO2 ausgestoßen wurde. „Mit Klimazöllen bleibt die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen gewährleistet“, ist Gropp überzeugt.
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