In seinem Beitrag für das Ludwig von Mises
Institut setzt sich Christopher P. Casey mit dem Bruttoinlandsprodukt
auseinander und der Frage, ob es sich dabei um ein geeignetes
Instrument handelt, den Wohlstand einer Nation zu messen. Er kommt zu
dem Schluss: „Das BIP ist dazu ungeeignet. Es ist ein Zollstock mit
unregelmäßigen Abstandsmarkierungen, eine Uhr ohne Taktgefühl.“
Das Problem lässt sich vor allem an drei Aspekten festmachen. Zum
einen bestehen die allermeisten Produkte aus anderen Produkten. Will
man hier Doppelzählungen vermeiden, müssen „Zwischenprodukte“
eliminiert werden. Damit aber ist bereits der Willkür Tür und Tor
geöffnet. Problematisch sind auch die im BIP enthaltenen
Staatsausgaben. Private Hände wirtschaften meist effektiver als der
Staat. Wenn dem so ist, erfährt eine Volkswirtschaft aber durch
Staatsausgaben eher Schaden denn Nutzen. Entsprechend wäre es nur
konsequent, staatliche Ausgaben von der gesamtwirtschaftlichen
Leistung abzuziehen als sie hinzuzurechnen.
Ähnlich verhält es sich mit den Im- und Exporten. Dass Importe vom
BIP subtrahiert werden, ist letztlich einer merkantilistischen
Sichtweise geschuldet. Wenn man wirklich alle Güter und
Dienstleistungen, die in einer Region bereitgestellt werden, messen
wollte, dann wären die Importe die relevante Größe. Exporte sind aus
dieser Sicht lediglich die Bezahlung für jene Importe. Dann aber
macht es eben einen gewaltigen Unterschied, ob die Importe
beispielsweise mit vorhandenem Kapital oder mittels Schulden bezahlt
werden. Letztlich, so konstatiert Casey, dient das BIP primär dazu,
die keynesianische Agenda voranzutreiben. Denn dank der blinden
Verwendung dieses Konzepts lassen sich höhere Konsumausgaben, höhere
Staatsausgaben, und höhere Exporte durch Währungsabschwächung
durchsetzen. Die Folgen sind ebenso unvermeidbar wie vorhersehbar:
wirtschaftliche Stagnation, Schuldenanstiege und Preisinflation.
„Auch und gerade für staatliche Statistiken gilt das Bonmot von
Churchill, man solle keiner Statistik trauen, die man nicht selbst
gefälscht hat“, bemerkt Thorsten Polleit, Präsident des Ludwig von
Mises Instituts Deutschland, dazu. „Man kann es drehen und wenden wie
man will: Viele gängige Methoden, mittels derer etwas über den
Zustand und die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft ausgesagt
werden soll, sind für diese Aufgabe tatsächlich ungeeignet. Das
Bruttoinlandsprodukt gehört mit Sicherheit dazu.“
Wie Sie von amtlichen Wirtschaftsstatistiken verwirrt und
getäuscht werden http://www.misesde.org/?p=10261
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