Der neue Russland-Beauftragte der Bundesregierung 
lehnt einen Boykott der Fußball-WM als politisches Druckmittel gegen 
Moskau ab. „Ich bin kein Freund der Politisierung von 
Sportereignissen“, sagte der Briloner SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk 
Wiese der in Hagen erscheinenden Westfalenpost (WP, Montagausgabe). 
Er setze vielmehr auf eine „friedliche Weltmeisterschaft, die dazu 
beiträgt, Menschen zusammenzubringen – wie 2006 in Deutschland“.
   Gleichwohl müsse weiter Druck auf Russland ausgeübt werden. Moskau
habe mit der Annexion der Krim einen eklatanten Verstoß gegen die 
Schlussakte von Helsinki begangen „und damit den Grundgedanken der 
Entspannungspolitik, die Konfrontation abzubauen, konterkariert“, so 
Wiese. Bisher hätten die Sanktionen der Europäischen Union ihr Ziel 
noch nicht erreicht.
   Mit 34 Jahren ist Wiese der jüngste Russland-Beauftragte in der 
Geschichte der Bundesrepublik. Er ist Nachfolger des SPD-Politikers 
Gernot Erler. Sein Ziel sei es, der Entfremdung der beiden 
Gesellschaften in Deutschland und Russland entgegenzuwirken, sagte 
Wiese. Deshalb müsse man „reden, reden, reden“. Dabei stehe vor allem
die jüngere Generation im Blickpunkt. Wiese: „Mein Alter ist da 
hilfreich.“
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