WR: Wenn Rabauken Karriere machen – Kommentar von Julia Emmrich

Die Streber studieren Jura, die Sportlichen gehen
zur Polizei, die Hartgesottenen werden Chirurg. Und die größten Rüpel
der Klasse machen später mal ihr eigenes Ding und gründen eine Firma.
Ist doch so, oder? Kennt nicht jeder genügend Beispiele? Gut, vieles
davon ist Klischee. Nicht jeder gute Richter oder Staatsanwalt war
früher mal ein Streber. Und nicht jeder Rabauke wird ein zweiter Bill
Gates. Aber ist es nicht immer wieder schön, wenn die Forschung
bestätigt, was wir schon immer geahnt haben? In diesem Fall ist es
mal so: Firmengründer waren als Jugendliche überdurchschnittlich oft
damit beschäftigt, Regeln zu brechen und Verbote zu umgehen, um ihre
Ideen durchzusetzen. Antisoziale Wesenszüge nennen das die Forscher.
Muss man also antisozial sein, um in der Wirtschaft Erfolg zu haben?
Nein. Weibliche Firmenchefs kamen in der Regel ohne rebellische
Allüren in der Jugend aus. Sie führen ihre Unternehmen aber oft auch
anders als Männer: weniger aggressiv, weniger wachstumsorientiert.
Man muss kein Rüpel sein, um Chef zu werden.

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