Zentrum für Rhinologie und Allergologie : Selbstinjektion kann Leben retten

(DGAP-Media / 25.02.2013 / 13:56)

Bad Homburg, Februar 2013 – Es waren dramatische Momente nach dem Abpfiff,
als Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah Anfang Februar in der Kabine
zusammenbrach. Die Diagnose: allergischer Schock nach Nusskuchenverzehr.
Gerald Asamoah ging es nach der Behandlung durch die Sanitäter vor Ort bald
wieder besser. Doch das verläuft nicht immer so glimpflich – im schlimmsten
Fall kann sich eine allergische Reaktion zu ihrer Maximalvariante dem so
genannten anaphylaktischen Schock ausweiten. Innerhalb von Minuten kann
dabei der Betroffene in einen lebensgefährlichen Zustand geraten. –Das ist
ein echter Notfall, in dem sofort gehandelt werden muss– so Prof. Dr.
Ludger Klimek, Leiter des Allergiezentrums in Wiesbaden. –Auf den Notarzt
zu warten, kann bereits zu lange dauern. Vielmehr sollte jeder Gefährdete
ständig ein Notfallset zur Selbstmedikation bei sich tragen. Das Notfallset
besteht neben einem Kortisonpräparat und einem Antihistaminikum aus einem
Adrenalin- Autoinjektor, mit dem jeder im Fall der Fälle das lebensrettende
Adrenalin schnell und sicher verabreichen kann– erläutert Prof. Klimek.

Bei einem anaphylaktischen Schock können verschiedene Organsysteme
gleichzeitig betroffen sein: Schwellungen an Haut und Schleimhäuten (z. B.
Rachenschwellungen, die die Atmung behindern), Atemnot bis zum
Atemstillstand,Übelkeit, schwerer Blutdruckabfall, Herzstillstand und
Bewusstlosigkeit. Dabei können sich die Symptome schnellüber Minuten
hinweg entwickeln oder sich langsamüber Stunden von zunächst harmlos
wirkenden Beschwerden zu schweren Zuständen ausweiten. Das geeignetste
Mittel, um diese gefährliche Situation zu durchbrechen, ist das
körpereigene Hormon Adrenalin. Adrenalin steigert den Blutdruck,
normalisiert die Atmung, regt den Herzschlag an und lässt Schwellungen
abklingen. Adrenalin muss bei den ersten Anzeichen einer schweren
allergischen Reaktion, wenn mindestens zwei Organe betroffen sind (siehe
Bild 1), durch Injektion in den Oberschenkelmuskel verabreicht werden. –Mit
einemso genannten Autoinjektor, der bereits mit Adrenalin befüllt ist, ist
das entweder für den Betroffenen selbst oder für andere gut möglich. Um
sich jedoch im Notfall sicher zu fühlen, sollte jeder Patient – bei
betroffenen Kindern auch Eltern und Lehrer – den Umgang mit dem Injektorüben. Dazu hält der Arzt Trainingsgeräte ohne Nadel und Medikament
vorrätig. Außerdem gibt es verschiedenes Broschüren- und Servicematerial
der Hersteller–, empfiehlt Klimek. Parallel zum Spritzen des Adrenalins
sollte schnellstmöglich Hilfeüber den Notruf 112 angefordert werden, damit
der Patient weiter medizinisch versorgt werden kann.
Adrenalin-Autoinjektoren sind zum Einmalgebrauch im Notfall bestimmt und
müssen vom Arzt verordnet werden. –Entscheidend für die Gesundheit der
Patienten ist, dass sie ihr Notfallset mit dem Autoinjektor stets bei sich
tragen und ihn im Zweifel benutzen – Nichtstun kann dagegen fatale Folgen
haben–, appelliert Klimek.

Hintergrund anaphylaktischer Schock
Ein anaphylaktischer Schock ist die Maximalvariante einer allergischen
Reaktion mit lebensgefährlichen Auswirkungen. Dabei reagiert der Körper auf
bestimmte Substanzen (Allergene), die normalerweise harmlos sind, mit einerüberschießenden Immunantwort. Das kann fatale Auswirkungen auf verschiedene
Organsysteme gleichzeitig haben: Haut, Atemwege, Magen-Darm-Trakt und
Herz-Kreislaufsystem. Die häufigsten Auslöser dieses Schockzustands sind
Nahrungsmittel(z.B. Nüsse, Milch, Fisch, Schalentiere), Insektengift (z. B.
durch Bienen-, Wespen-, Hummel- oder Hornissenstich) und Medikamente (z. B.
Antibiotika, Schmerzmittel, Narkose- und Röntgenkontrastmittel).Über die
Häufigkeit anaphylaktischer Reaktionen in Deutschland gibt es derzeit keine
Angaben.

Die Symptome in ihrer schwersten Ausprägung sind: Atemnot, Blutdruckabfall,
Bewusstlosigkeit, Herz-Kreislaufstillstand und / oder Atemstillstand. Ob
ein Allergiker anaphylaxiegefährdet ist, sollte er mit seinem Arzt
besprechen. Es gibt keinen speziellen Anaphylaxietest, jedoch kann der
Allergologe aus der bisherigen Krankheitsgeschichte mit eventuell bereits
stattgefundenen starken allergischen Reaktionen ein Risikoprofil ermitteln.
Zur Therapie der allergischen Reaktion werden je nach Ausprägungsgrad orale
Antihistaminika, Glukokortikoide,ß2-Mimetika und für die Notfallbehandlung
Adrenalin eingesetzt. Erste Maßgabe sollte natürlich die Prävention der
allergischen Reaktion durch die Vermeidung des Auslösers sein.

INFORMATIONEN / SERVICE

Zentrum für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden
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DAAB (Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.)
www.daab.de

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Emittent/Herausgeber: Zentrum für Rhinologie und Allergologie
Schlagwort(e): Gesundheit

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