In der Aufsichtsratssitzung vor der Bilanzvorlage im
November droht Heinrich Hiesinger (55), Konzernchef von Thyssen
Krupp, eine Auseinandersitzung mit Jens Tischendorf (41), Vertreter
des zweitgrößten Thyssen-Krupp-Aktionärs Cevian im Aufsichtsrat.
Tischendorf sei mit der Kursentwicklung von Thyssen-Krupp unzufrieden
(-3,25 % in den vergangenen zwölf Monaten) und suche im
Kontrollgremium Verbündete für einen Strategiewechsel. Dies berichtet
das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag
erscheinenden Ausgabe.
Anders als Vorstandschef Hiesinger, der den Konzern in seiner
heutigen Form erhalten will, drängt die Cevian, eine Stockholmer
Beteiligungsfirma, auf Veränderungen. Die Schweden halten Hiesinger
vor, dass er 2013 ein sehr lukratives Angebot in Höhe von 3,3
Milliarden Euro für die Autozuliefer-Sparte abgelehnt habe. Auch das
konjunkturanfällige Stahlgeschäft hätte man nach Meinung von Cevian
abspalten sollen. Nun seien die Gelegenheiten verpasst. Interessenten
gibt es wohl für das innovative Fahrstuhlgeschäft des Essener
Konzerns (Umsatz: über 40 Mrd. Euro). Investmentbanker veranschlagen
den Marktwert der Sparte auf rund 10 Milliarden Euro – dies
entspricht fast dem gesamten aktuellen Börsenwert des Ruhrkonzerns.
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Redaktion BILANZ
Autor: Michael Gatermann
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