
Rund 240 Gastronomen folgten der Einladung des Service-Bund und versammelten sich vom 3. bis 6. November 2018 im Aldiana Club in Andalusien zum 16. Campus for culinary friends. Unter dem Motto „Mein Geschäftsmodell. Meine Zukunft!“ standen Informationen zu aktuellen Trends, Know-how und „Best Practice“-Beispiele erfolgreicher Gastrobetriebe im Fokus der Fachveranstaltung. „Mit hochkarätigen Referenten entwickelten die Gäste Ideen für erfolgreiche Geschäftsmodelle in der Gastronomie. Experten der Branche wie Hanni Rützler oder Harald Wohlfahrt berichteten über Themen, die uns gerade bewegen, und nahmen im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Mitdiskutieren an unserer Expertentafel Platz“, so Otto Koch, Präsident des Campus for culinary friends. „Der Marktplatz der Konzepte bot anschließend an verschiedenen Infoständen und mit vier praxisnahen Workshops zu den Themen Personal, IT & Digitalisierung und Kulinarik lösungsorientierte Konzepte“, fügte Mitgründer Stefan Marquard hinzu.
Auch das Networking kam nicht zu kurz. An zwei Abendveranstaltungen, einem „Tapas-Abend“ am Sonntag und einer maurischen „Alhambra-Nacht“ am Montag, verwöhnten Spitzen- und Sterneköche wie zum Beispiel Lucki Maurer, Stefan Schwedt, Xiao Wang, Marcus Hannig und Andreas Scholz mit regionalen und internationalen Spezialitäten.
Gastronomie-Konzepte und aktuelle Herausforderungen
Der erste Tag der Veranstaltung stand ganz im Zeichen aktueller Konzepte und Herausforderungen, auf die sich Gastronomen in der heutigen Zeit einstellen müssen. Trendforscherin Hanni Rützler startete mit ihrem Vortrag zu den aktuellen Food Trends der Branche. Dabei ging sie auf die sich wandelnde Rolle des Konsumenten ein. „Die Ernährungsweisen der Konsumenten haben sich stark verändert. So gilt es, die Konzepte für Flexitarier, Prosumenten & Co. klarer zu definieren, um sich im Markt von der Konkurrenz abzuheben. Insbesondere bei der jüngeren Generation ist Essen ein Ausdruck ihrer Individualität“, so die österreichische Ernährungswissenschaftlerin. Auch Heinrich Raschhofer, Inhaber der Gastro-Gruppe Soulkitchen, erläuterte in seinem Vortrag, wie man erfolgreiche System-Gastronomie aufbaut, sie konzeptionell ausweitet und zum Erfolg führt. Dabei machte er aber auch darauf aufmerksam, dass nicht alle Konzepte auf Anhieb funktionieren und dass „weniger manchmal mehr ist“. Im Anschluss ließ Harald Wohlfahrt im Interview mit Service-Bund Geschäftsführer Ulfert Zöllner und Präsident Otto Koch seine schon 41-jährige Laufbahn Revue passieren. Einen großen Dank sprach er seinen Mitarbeitern aus, die seine Visionen mitgetragen und ihn unterstützt haben. Sechs der aktuellen, deutschen Sternköche sind durch seine Schule gegangen. „Um heute erfolgreich zu sein, muss der Gastronom im Idealfall seine Gäste mit Namen kennen und ihnen ihre Wünsche von den Augen ablesen können. Wenn die Mitarbeiter gleichzeitig in die richtige Richtung arbeiten, kommt dabei ein Konzept heraus, mit dem man im Markt auch bestehen kann“, erklärte der Drei-Sterne-Koch seine Meinung zu aktuellen Erfolgsfaktoren.
Neue Service-Bund Initiative: Austausch ist der erste Schritt zur Lösung
Schon zu Beginn des Campus for culinary friends machte Moderator Prof. Dr. Torsten Olderog auf einen wichtigen Aspekt aufmerksam: „Austausch ist der erste Schritt zur Lösung.“ So stellte er die neue Service-Bund Initiative „Friends Welcome“ vor. Die Idee: Die anwesenden Gastronomen sollen die Chance zum Austausch auch über die Veranstaltung hinaus nutzen, um sich bei gegenseitigen Betriebsbesuchen neue Impulse zu geben. „Ein Individual-Gastronom kann auch von einem System-Gastronomen noch viel lernen“, gab er den Teilnehmern mit auf den Weg.
Talk mit Experten und Workshops
Am zweiten Tag wurden Lösungen auf die geschilderten Herausforderungen erarbeitet. Insgesamt acht Referenten präsentierten im Rahmen einer Expertentafel Konzepte und Initiativen. Dazu zählten Fachkräftewerbung in Indonesien, Einsatz von Social Media bis hin zur Rolle moderner Convenience in Gastronomie-Prozessen. So machte Lisa Angermann auf die Digitalisierung als Problemlöser aufmerksam. „Wir können über verschiedene Kanäle wie Instagram Emotionen rüberbringen und gleichzeitig eine persönliche Bindung zum Gast aufbauen. Das ist ein großer Vorteil, den man auf jeden Fall nutzen sollte“, so die Gewinnerin der TV-Kochshow „The Taste“. Im anschließenden Marktplatz der Konzepte konnten die Teilnehmer mit den Referenten in Workshops diskutieren und Fragen stellen. Infopoints gaben unter anderem Einblicke in das Service-Bund Konzept Rodeo Ranch Quality, Ansätze zur Teamführung und zum Personalmangel und in das neue Kassensystem ServisaPOS. Das neue System, das der Service-Bund gemeinsam mit den IT-Experten von enfore entwickelt hat, verbindet alle Werkzeuge, die Gastronomen in Zukunft benötigen. Durch eine bequeme Anbindung von externen Reservierungsplattformen und Lieferservices können Umsätze mit minimalen Aufwand gesteigert werden. Eine Zusammenfassung des Programms lieferte der Kabarettist Dr. Oliver Tissot, der Veranstalter, Referenten und Teilnehmer auf eine humoristische Art und Weise „auf die Schippe“ nahm.