
Die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG
RCI) vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal den Reha-Preis für
vorbildliche Wiedereingliederung ins Arbeitsleben. Der 1. Preis ist
mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich verliehen. Er soll
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber auszeichnen, die sich in besonderer
Weise für die berufliche Wiedereingliederung von verletzten oder
erkrankten Versicherten einsetzen.
Der mit 5.000 Euro dotierte 1. Preis ging in diesem Jahr an das
Familienunternehmen F. W. Feldges, einen Polstermöbelbetrieb aus dem
niederrheinischen Viersen. Dr. Ulf Kürschner, Vorstandsmitglied und
Vorsitzender des Reha- und Berufskrankheitenausschusses der BG RCI,
gratulierte dem Unternehmerehepaar Maria und Friedhelm Feldges für
ihr vorbildliches Engagement bei der Wiedereingliederung eines
verunfallten Mitarbeiters. „Sie haben Ihrem Mitarbeiter Mut gemacht
und Motivation gegeben, sich auf den Weg zurück ins Leben zu machen“,
so Kürschner bei der Preisverleihung, die im Rahmen der
Vertreterversammlung am 4. Juli 2018 in Düsseldorf stattfand.
Bei einem Verkehrsunfall auf dem Heimweg von der Arbeit hatte sich
der Mitarbeiter, der als Polsterer bei der Firma Feldges arbeitet,
schwere Becken- und Knieverletzungen zugezogen. Da er als Polsterer
schwer heben und tragen sowie meist stehen muss, war zunächst offen,
ob er seine bisherige Tätigkeit nach Krankenhausaufenthalt und
Rehabilitation wieder würde aufnehmen können. Zumal die Schwere der
Verletzungen eine Wiedereingliederung erst ein halbes Jahr nach dem
Unfall erlaubte. Für das Ehepaar Feldges war aber von Anfang an klar,
dass sie den Mitarbeiter auf jeden Fall, auch bei möglicherweise
verminderter Leistungsfähigkeit, weiterbeschäftigen würde! Das wirkte
auf das Heilverfahren überaus motivationsfördernd. Sein Arbeitsplatz
wurde mit einem speziell für ihn angefertigten elektrischen Hubtisch
und einer Stehhilfe ausgestattet. Zudem wurde er durch
organisatorische Maßnahmen von besonders schwerer körperlicher
Tätigkeit entlastet. Mittlerweile ist der Mitarbeiter wieder in
Vollzeit tätig.
Der mit 3.000 Euro dotierte 2. Platz des Reha-Preises 2018 ging an
die Firma PVP Triptis in Thüringen, ein Unternehmen für die
Herstellung von Produkten aus Gummigranulaten. Hier war ein
Mitarbeiter mit dem Arm in eine laufende Schälanlage geraten und
hatte sich dabei schwere Quetschverletzungen am rechten Unterarm
zugezogen, die zu einer Mittelhandamputation und anschließender
Prothese führten. Der Versicherte übt nun eine Lagertätigkeit aus, zu
der PC-Arbeiten, aber auch Tätigkeiten im Außenbereich gehören. Ein
Lader wurde eigens für ihn auf Linkshandbetrieb umgerüstet, für
Tätigkeiten im Außenbereich nutzt er einen elektrisch beheizbaren
Spezialhandschuh, um den Arm vor Kälte zu schützen.
Die Bayernoil Raffineriegesellschaft mbH, Neustadt, wurde mit dem
mit 1.000 Euro dotierten 3. Platz des Reha-Preises ausgezeichnet. Das
Unternehmen hatte sich in besonderer Weise für einen jungen
Chemikanten eingesetzt, der nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma
aufgrund eines Wegeunfalls nicht wieder an seinen früheren
Arbeitsplatz im Schichtdienst in der Produktion zurückkehren konnte.
Nach einer mehr als zweijährigen Arbeitsunfähigkeit einschließlich
umfangreicher Rehabilitationsmaßnahmen, die durch die BG RCI
gefördert und getragen wurden, kehrte der Mitarbeiter zunächst für
eine Arbeitserprobung in das Unternehmen zurück. Diese verlief
erfolgreich und der Mitarbeiter ist nun wieder in Teilzeit an einem
auf seine persönliche und gesundheitliche Situation angepassten
Arbeitsplatz tätig.
Der Reha-Preis der BG RCI
Nach einem Arbeitsunfall oder nach Anerkennung einer
Berufskrankheit ist für die Betroffenen neben der medizinischen
Versorgung die Wiederaufnahme der bisherigen oder einer anderen
geeigneten Tätigkeit sowie die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben
außerordentlich wichtig. Der Genesungsprozess wird dadurch
entscheidend beeinflusst. Die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und
chemische Industrie (BG RCI) würdigt daher mit dem Reha-Preis künftig
jährlich das Engagement von Unternehmen, die sich in besonderem Maße
für die Wiedereingliederung verletzter oder erkrankter
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdient gemacht haben.
Pressekontakt:
Ulrike Jansen
BG RCI
Leiterin Stabsbereich Kommunikation
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E-Mail: ulrike.jansen@bgrci.de
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