Erfurt, 11.05.2018 – Die Abgeordneten des 121.
Deutschen Ärztetages haben heute in Erfurt eine schnelle Reform des
Medizinstudiums angemahnt. Vor dem Hintergrund des grassierenden
Ärztemangels forderten sie die Bundesländer auf, die finanziellen
Mittel für eine Erhöhung der Zahl der Studienplätze in der
Humanmedizin um bundesweit mindestens zehn Prozent bereitzustellen.
Seit der Wiedervereinigung habe die Zahl der Medizinstudienplätze
gravierend abgenommen. „Die Versorgung der immer älter und kränker
werdenden Bevölkerung braucht dringend mehr Ärztinnen und Ärzte“, so
der Ärztetag.
Weiteren Änderungsbedarf sehen die Abgeordneten bei den
Auswahlverfahren zum Medizinstudium. So forderte der Ärztetag Bund
und Länder auf, bei der nach dem Bundesverfassungsgerichtsurteil von
Anfang des Jahres notwendigen Neuregelung der Zulassung zum
Medizinstudium die berufliche Vorprägung der Bewerber besonders in
den Blick zu nehmen. Es sollte ein bundesweit einheitliches Verfahren
eingeführt werden, in das die Abiturnote sowie die Ergebnisse eines
einheitlichen schriftlichen Tests und eines standardisierten
Assesmentverfahrens zu je einem Drittel einfließen. Neben Abschlüssen
in medizinischen Fachberufen sei auch eine mindestens einjährige
Pflegezeit in Anstellung unter den Bedingungen des Tarifvertrages für
Pflegepersonal als Vorbereitung auf das Medizinstudium anzuerkennen.
In einer weiteren Entschließung forderte der Ärztetag das
Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf, die Qualität des Praktischen
Jahres (PJ) durch eine hochwertige praktische Lehre mittels
zusätzlichen für die Lehre freigestellten ärztlichen Personals an
jedem akademischen Lehrkrankenhaus einschließlich der
Universitätsklinika zu verbessern. Die Arbeits- und Lernbedingungen
im PJ müssten verbessert werden. Der Anspruch auf eine
Aufwandsentschädigung im PJ solle in der ärztlichen
Approbationsordnung verankert werden.
Die 250 Abgeordneten des Deutschen Ärztetages befassen sich bis
Freitag mit gesundheits-, berufs- und sozialpolitischen Themen.
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