191 Mal Meisterpräsenz in Mainz: Hörakustiker erhalten Meisterbrief (FOTO)

191 Mal Meisterpräsenz in Mainz: Hörakustiker erhalten Meisterbrief (FOTO)
 

Am 9.2.2019 erhielten 191 erfolgreich geprüfte Hörakustikerinnen
und Hörakustiker aus ganz Deutschland in der Handwerkskammer
Rheinhessen ihren Meisterbrief – ein besonderer Moment in ihrem
(Berufs-)Leben. „Dieser Tag gehört Ihnen“, sagte Marianne Frickel,
Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha).

Meisterinnen und Meister, Familien, Freunde und Ehrengäste wurden
vom Präsidenten der Handwerkskammer Rheinhessen, Hans-Jörg Friese,
feierlich begrüßt. „me. steht für Meister“, sagte Friese. „Meister
sein ist eine Lebenseinstellung“, betonte er. Neben höchster Qualität
und Leistung bedeute er, „Verantwortung zu übernehmen, Vorbild zu
sein.“

Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker
KdöR (biha), selbst erfahrene Hörakustik-Meisterin, sprach das
Grußwort und überbrachte die Glückwünsche von Vorstand und
Delegierten der biha. „Dieser Tag gehört Ihnen, sehr geehrte
Meisterinnen und Meister“, sprach sie die Absolventen direkt an. Sie
betonte den Stellenwert des Meistertitels in Deutschland und Europa,
denn die Qualifikation ist europaweit anerkannt.

Aber „es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, sondern er ist
das Ergebnis harter Arbeit“, lobte sie die Meisterinnen und Meister.
„Unser Handwerk ist vorbildlich in Ausbildungsqualität, in der Zahl
der Auszubildenden, in der Zufriedenheit unserer Kunden – überall
erhalten wir Bestnoten. Das übergeben wir nun Ihnen. Sie sind die
Zukunft unseres Handwerks und verantwortlich für die zukünftige
Ausbildung der Lehrlinge.“ Und das ist eine anspruchsvolle Aufgabe:
von der Theorie bis in die Praxis.

Die Hörakustik ist ein gefahrengeneigtes Gesundheitshandwerk, denn
Hörakustiker arbeiten mit und direkt am Menschen. Fehlende Ausbildung
im Zusammenhang mit einer Hörsystemversorgung kann gesundheitliche
Folgen für den Versorgten nach sich ziehen. Deswegen gilt im
Hörakustik-Handwerk die ständige Meisterpräsenz. „Nur die
Meisterpräsenz kann die sehr gute Versorgungsqualität sichern“,
betont Marianne Frickel.

Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär beim
Bundesministerium für Gesundheit, hielt die Festrede. Die frisch
geprüften Meisterinnen und Meister hätten eine mehrjährige praktische
und theoretische Ausbildung im Hörakustiker-Handwerk hinter sich. Sie
seien hochqualifiziert, was auch dem zentralen Ausbildungsstandort in
Lübeck, dem Campus Hörakustik, zu verdanken wäre, sagte Gebhart.

„Die Hörakustik ist ein anspruchsvolles Handwerk, fordert
hochqualifizierte Leistungen. Sie genießt in der Bevölkerung sehr
hohes Ansehen und Vertrauen“, sagte Gebhart. Das zeigten auch die
Zahlen: 5,4 Menschen in Deutschland seien schwerhörig, 3,5 Millionen
trügen Hörsysteme. 15.000 Hörakustiker versorgten und begleiteten sie
über viele Jahre. Besonders betonte er die steigenden
Auszubildendenzahlen in Zeiten des Fachkräftemangels. „Sie haben sich
richtig entschieden“, so Gebhart. „Der Meisterbrief steht für gutes,
solides Arbeiten, die Meisterpräsenz für Verbraucherschutz.“ Er
führte weiter aus: „Der Meistertitel und das Ausbildungssystem stehen
für uns in der Politik nicht in Frage. Wir brauchen Sie!“

Mit Spannung erwartet, war es dann soweit: Die Jahrgangsbeste
wurde zuerst für ihre herausragende Leistung ausgezeichnet: Ulla
Nagel aus Lübeck.

Nach dieser Ehrung wurden die 191 Meisterbriefe übergeben. „Der
Meister ist die Krönung des Handwerks. Sie haben mit der Entscheidung
zum Meisterlehrgang eine gute Wahl bei der Berufsfortbildung
getroffen, denn hochqualifizierte Hörakustiker werden deutschlandweit
gesucht“, sagte Hans-Jörg Friese. „Das Gesundheitshandwerk verbindet
Mensch und Technik, das ist Ihr Meisterwerk.“

Mit dem Meisterbrief in der Tasche können die Jungmeisterinnen und
-meister selbstständig einen Hörakustik-Betrieb eröffnen und
ihrerseits junge Menschen im Beruf ausbilden. Auch in Lehre und
Forschung sind Hörakustiker gefragt. Das Studium der Hörakustik bis
hin zur Promotion steht ihnen offen. In der Branche herrscht
Vollbeschäftigung mit langfristiger Perspektive.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer
indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt
zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit 6.600
Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,5 Millionen Menschen in
Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen.
Die Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (biha) vertritt die Interessen
der Hörakustiker in Deutschland.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für
die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und
Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert
er – wenn der gesetzliche Anspruch besteht – die Kostenübernahme
durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung
und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur
Verfügung.

Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem
Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der
Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über
praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.

Pressekontakt:
Dr. Juliane Schwoch (biha), schwoch@biha.de

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