764 000 Personen erhielten Ende 2009 Grundsicherung

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes
(Destatis) erhielten am Jahresende 2009 rund 764 000 volljährige
Personen in Deutschland Leistungen der Grundsicherung im Alter und
bei Erwerbsminderung nach dem 4. Kapitel des Zwölften Buches
Sozialgesetzbuch (SGB XII „Sozialhilfe“). Das waren 1,1% der
Bevölkerung ab 18 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der
Hilfebezieher um 0,5%.

Die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung kann bei
Bedürftigkeit von 18- bis 64-jährigen Personen, die dauerhaft voll
erwerbsgemindert sind, sowie von Personen im Rentenalter ab 65 Jahren
in Anspruch genommen werden.

Ende 2009 war jeweils rund die Hälfte der Empfänger von
Grundsicherung dauerhaft voll erwerbsgemindert (47,7%) oder im
Rentenalter (52,3%). Damit bezogen 0,7% der 18- bis 64-Jährigen und
2,4% der Bevölkerung im Rentenalter Leistungen der Grundsicherung.

Die Mehrzahl der Empfänger waren Frauen (54,9%). Während die Zahl
der männlichen Hilfebezieher im Vergleich zum Vorjahr um 1,8% stieg,
sank die Zahl der weiblichen um 2,3%. Deutschlandweit bezogen 1,2%
der volljährigen Frauen und 1,0% der Männer Leistungen der
Grundsicherung.

Rund ein Viertel (23,5%) der Leistungsempfänger war in stationären
Einrichtungen wie Pflege- oder Altenheimen untergebracht, rund drei
Viertel (76,5%) lebten außerhalb solcher Einrichtungen.

Wie in den Vorjahren wurde die Grundsicherung im Alter und bei
Erwerbsminderung auch im Jahr 2009 im früheren Bundesgebiet (ohne
Berlin) häufiger in Anspruch genommen: Hier bezogen 1,1% der
volljährigen Bevölkerung Leistungen der Grundsicherung. In den neuen
Ländern (ohne Berlin) waren es 0,8%. Am häufigsten waren die Menschen
in den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg auf diese
Sozialleistungen angewiesen (zwischen 1,8% und 2,0% der volljährigen
Bevölkerung). Am seltensten nahm die Bevölkerung in Sachsen und
Thüringen diese Hilfe in Anspruch (je 0,7% der volljährigen
Bevölkerung).

Erstmals seit Einführung dieser Leistung ging die Zahl der
Grundsicherungsempfänger 2009 in einigen Bundesländern im Vergleich
zum Vorjahr zurück. Am stärksten sank sie in Baden-Württemberg (-
4,0%), Sachsen-Anhalt (- 3,2%) sowie in Mecklenburg-Vorpommern (-
2,8%).

Im Jahr 2009 gaben die Kommunen und die überörtlichen Träger rund
3,9 Milliarden Euro netto für Leistungen der Grundsicherung im Alter
und bei Erwerbsminderung aus. Im Vergleich zu 2008 sind die Ausgaben
für Grundsicherung um 6,7% gestiegen. Seit Einführung der Leistung
haben sie sich nahezu verdreifacht (2003: 1,3 Milliarden Euro).

Basisdaten und lange Zeitreihen zur Grundsicherung im Alter und
bei Erwerbsminderung können auch kostenfrei über die Tabelle
22151-0001 in der GENESIS-Online Datenbank (www.destatis.de/genesis)
abgerufen werden.

Eine methodische Kurzbeschreibung sowie eine Tabelle und weitere
Informationen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Antje Lemmer,
Telefon: (0611) 75-8157,
E-Mail: sozialhilfe@destatis.de

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