DWS-Urgestein Klaus Kaldemorgen gibt Führung von
Flaggschiff-Fonds an Ex-Union-Investment-Manager André Köttner ab /
DWS Vermögensbildungsfonds I liegt zum vierten Mal in Folge hinter
dem Vergleichsindex
In der deutschen Investmentfondsbranche bahnt sich ein
spektakulärer Personalwechsel an: Nach Informationen des
Wirtschaftsmagazins „Capital“ (Ausgabe 01/2013, EVT 20. Dezember)
tritt der ehemalige Union-Investment-Manager André Köttner (41) zum
Jahresbeginn 2013 die Nachfolge von Klaus Kaldemorgen (59) als
verantwortlicher Manager des rund fünf Milliarden Euro schweren DWS
Vermögensbildungsfonds I an. Köttner übernimmt zudem ebenfalls den
von Kaldemorgen verwalteten und etwa drei Milliarden Euro großen
Akkumula-Fonds. Die DWS wollte zum Sachverhalt keinen Kommentar
abgeben.
Mit dem Wechsel geht bei Deutschlands größter Fondsgesellschaft
DWS eine Ära zu Ende. Kaldemorgen, der seit 30 Jahren bei der
Deutsche-Bank-Tochter arbeitet, hatte den DWS Vermögensbildungsfonds
I zwei Jahrzehnte lang verwaltet. Unter seiner Führung wuchs der
Fonds zu einem der bekanntesten Aktienfonds Deutschlands und
Flaggschiff-Produkt der DWS heran.
Zuletzt befand sich der in der Frankfurter Finanzbranche hoch
angesehene Kaldemorgen in einem Leistungstief. Die Wertentwicklung
des DWS Vermögensbildungsfonds I wird 2012 zum vierten Mal in Folge
hinter dem Vergleichsindex MSCI World zurückbleiben. Investoren haben
seit 2009 rund zwei Milliarden Euro aus dem Investmentklassiker
abgezogen. Köttner, der Union Investment im September verlassen
hatte, verantwortete dort unter anderem den Uniglobal, das größte und
wichtigste Aktienprodukt des Hauses. Der Fonds schnitt in den letzten
Jahren stets deutlich besser ab als Kaldemorgens Fonds.
Bereits Ende 2010 hatte Kaldemorgen seine Rolle als Sprecher der
Geschäftsführung der DWS aufgegeben, um sich wieder ganz auf seine
Rolle als Fondsmanager zu konzentrieren. Besser wurden die Ergebnisse
nach seinem Teilrückzug indes nicht – 2011 lag der DWS
Vermögensbildungsfonds I neun Prozentpunkte hinter dem MSCI World.
„Dieses Jahr muss er liefern“, hieß es daher bereits zu Jahresbeginn
angesichts der schwachen Ergebnisse intern bei der Fondsgesellschaft.
Doch auch 2012 verlief nicht gut: Per Ende November liegt der Fonds
drei Prozentpunkte hinter dem Index.
Dem Vernehmen nach hat der Manager intern signalisiert, die
Führung des DWS Vermögensbildungsfonds I und des Akkumula-Aktienfonds
abgeben zu wollen. Allerdings bleibt er auch künftig weiter für den
eigens auf ihn zugeschnittenen DWS Concept Kaldemorgen
verantwortlich. Der Mitte 2011 aufgelegte Fonds verwaltet mit 200
Millionen Euro indes nur einen Bruchteil des Vermögens der
DWS-Flaggschiffe.
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