„Die schwachen Getreidepreise, aber auch die schwachen Energie-,
Fleisch- und Milchpreise haben uns das Leben im abgelaufenen
Geschäftsjahr 2015 nicht leicht gemacht“, erklärt AGRAVIS-Chef Dr.
Clemens Große Frie. „Wir haben uns stark in einem schwierigen Markt
behauptet und abermals gezeigt, dass die AGRAVIS ein
7-Mrd.-Unternehmen mit Standfestigkeit und Perspektive ist.“
Das gerade abgelaufene Geschäftsjahr war, so Große Frie, „ziemlich
sportlich und hat uns einiges abverlangt. Es war ein gehöriger
Kraftakt nötig, um einen Umsatz von rund 7 Mrd. Euro – exakt 6,94
Mrd. Euro – zu erreichen. Aber wir haben es hinbekommen – trotz eines
sehr herausfordernden Marktumfeldes.“ Die AGRAVIS Raiffeisen AG habe
sich im Geschäftsjahr 2015 nicht von ihrem grundsätzlichen
Wachstumstrend abbringen lassen und gezeigt, dass „schwierige
Marktsituationen unternehmerisch angegangen werden müssen“. Das zeige
sich besonders auch beim Blick auf das Ergebnis vor Steuern.
„Wir haben mit 45,1 Mio. Euro ein Ergebnis beachtlich über
Vorjahresniveau realisieren können.“ Und Große Frie ergänzt: „Die
AGRAVIS hat in allen Bereichen gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt
– an einigen, wenigen Stellen hat es reingeregnet. Im Gesamtergebnis
gab es durch Währungsschwankungen und Marktentwicklungen im
hochvolatilen Agrarerzeugnis-Großhandelsgeschäft Rücksetzer. In
diesem Geschäftsfeld war 2015 nicht viel zu holen. Da ging es darum,
möglichst die Kosten einzuspielen, aber das ist uns nicht an allen
Stellen gelungen.“
Allianzen, Wachstum, Profitabilität, dosiertes internationales
Wachstum – sei es über eigene Tochtergesellschaften oder
internationale Beteiligungen – seien Wegweiser der AGRAVIS-Gruppe,
wie es Große Frie formuliert. „Wir sind kein Weltkonzern, wir sind
ein solides deutsches Unternehmen, das unternehmerische Ziele
verfolgt. Und sich als Arbeitgeber eine gute Position erarbeitet hat.
Das zeigt der inzwischen dritte Erfolg beim
Focus-Arbeitgeberranking.“
„Für eine profitable Weiterentwicklung des AGRAVIS-Geschäfts
wollen wir die Internationalisierung dosiert fortsetzen“, sagt Große
Frie. Da passt es ins Bild, dass das Unternehmen zusammen mit den
dänischen Partnern Danish Agro und Vestjyllands Andel über die DAVA
AGRAVIS International die Agrarhandelsaktivitäten der Getreide AG
unter dem Namen Ceravis an den Start gebracht hat. In 2016 soll die
Ceravis AG zu einem schlagkräftigen Unternehmen mit 1,3 Mrd. Euro
Umsatz ausgebaut werden. Dazu hat die AGRAVIS zum 1. Januar 2016 die
bisherigen Tochtergesellschaften in Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern, nämlich die Fugema Futtermittel- und
Getreidehandelsgesellschaft mbH in Malchin, die Raiffeisen Mölln GmbH
& Co. KG in Mölln und die Raiffeisen-Zentrum-Idstedt GmbH in Idstedt,
an die Ceravis AG abgegeben. Sie erhält dadurch eine gute
Startposition im Norden der Republik.
Ebenfalls ins Bild passt, dass sich die AGRAVIS gerade an dem
internationalen Handelshaus Bögel beteiligt und 33 Prozent übernommen
hat – vorbehaltlich der kartellrechtlichen Zustimmung. Bögel verfügt
über mehr als 125 Jahre Erfahrung im nationalen und internationalen
Handel mit Futtermittelkomponenten und möchte in Zukunft weiter
profitabel wachsen. Die AGRAVIS erhält damit Zugang zur direkten
Beschaffung von Futtermittelkomponenten wie Palmöl und Palmexpeller
und zu den Beschaffungsmärkten in Asien.
„Diese internationalen Weichenstellungen helfen uns, die
Profitabilität sowie Marktanteile und Marktzugänge zu sichern und
auszubauen. Wir müssen heute schon bereit sein, Schritte zu gehen,
die morgen entscheidend sind“, formuliert Große Frie mit Blick in die
Zukunft. „Da spielt die ausgeprägte, erkennbare
Veränderungsbereitschaft der AGRAVIS eine große Rolle für den
Erfolg.“
Im heimischen Markt dokumentiert die AGRAVIS Raiffeisen AG durch
eine beachtliche Anzahl an Akquisitionen, Kooperationen, Allianzen
und Investitionen, dass sie ihren Fokus auf kontinuierliches Wachstum
ausrichtet. „Wir haben beispielsweise unser Futtermittelgeschäft
durch die Übernahme des Heidemark-Werkes in Höltinghausen ausgebaut
und unser Technik-Geschäft durch verschiedene Übernahmen regionaler
Landtechnik-Händler“, erläutert der AGRAVIS-Chef. Insgesamt wuchs die
AGRAVIS-Gruppe durch Mergers & Acquisitions-Aktivitäten in den
vergangenen zehn Jahren umsatzmäßig um rund 1,7 Mrd. Euro: „Eine
beachtliche Dimension, wie ich finde“, beschreibt Große Frie und
ergänzt: „Dabei haben wir gleichzeitig die Investitionen in die
bestehende AGRAVIS-Standortstruktur und auch die Eigenkapitalbasis
des Konzerns nachhaltig ausgebaut.“
Durch Gewinnthesaurierung und die Ausgabe von Genussrechten ist
das Eigenkapital der AGRAVIS inzwischen auf 515 Mio. Euro angewachsen
– und wurde seit Start der AGRAVIS Raiffeisen AG im Jahr 2004 bis zum
Jahresende 2015 verdreifacht. „Eine Entwicklung, die die Solidität
und die Attraktivität der AGRAVIS unterstreicht.“
Weiteres Wachstum und eine noch engere Kundenbindung sind
Überschriften für 2016. Große Frie informierte, dass in 2016 mit 60
Mio. Euro erneut Investitionen oberhalb der Abschreibungen geplant
sind. Weitere Kooperationen, Allianzen und Akquisitionen stünden
ebenfalls auf der Tagesordnung. „Aktuell gehen wir mit 13
Genossenschaften aus der Region einen wirklich wichtigen Schritt
genossenschaftlicher Partnerschaft. Wir werden als AGRAVIS 50 Prozent
an unserer Gesellschaft AGRAVIS Kraftfutterwerke Münsterland GmbH –
die umfasst die Werke hier in Münster und in Dorsten – abgeben. Damit
betreiben wir mit unseren Kunden zusammen die Produktion und stärken
uns dadurch im Wettbewerb. Aus Kunden werden also Gesellschafter.“
Ein Modell, das für AGRAVIS inzwischen ein Erfolgsmodell sei.
Für das laufende Geschäftsjahr geht die AGRAVIS von einer
Weiterentwicklung auf gedämpftem Marktniveau aus. „Bei einem normalen
Jahr – ohne Währungsturbulenzen, mit einer vernünftigen Ernte, mit
einem ordentlichen Frühjahrsgeschäft, einem normalen Sommer, also
einem normalen Jahr ohne große Sondereinflüsse – rechnen wir bei
stabiler Preisentwicklung an den Rohstoffmärkten mit einem Umsatz von
rund 6,7 Mrd. Euro und einem Gewinn vor Steuern von 48 Mio. Euro.
Warum der prognostizierte Umsatzrückgang? Wir haben mit unseren drei
Gesellschaften im Norden, die an die Ceravis AG verkauft wurden, rund
300 Mio. Euro Umsatz abgegeben – und den Umsatz haben wir in der
Prognose berücksichtigt“, begründet Große Frie, der sofort ergänzt:
„Es bleibt aber erklärtes Ziel, dass wir mit der AGRAVIS an unserer
Strategie 8/80 – also 8 Mrd. Euro Umsatz bei 80 Mio. Euro Gewinn vor
Steuern – festhalten. Wir planen, dieses Ziel 2018 zu erreichen.
AGRAVIS hat das Potenzial dazu.“
Weitere Informationen hier: http://agrav.is/protbpk
Pressekontakt:
Bernd Homann
AGRAVIS Raiffeisen AG
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