Die aktuellen Pläne von Bund und Ländern, die
Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen flächendeckend zu regeln,
werden von der AOK-Gemeinschaft begrüßt. Mit Blick auf den
Flüchtlings-Gipfel am kommenden Donnerstag im Bundeskanzleramt
plädieren die Interimsvorstände des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch
und Frank Michalak, für ein möglichst schlankes, wirtschaftliches und
umsetzbares Verfahren: „Das geht nur mit dem einheitlichen Einsatz
der elektronischen Gesundheitskarte, alles andere löst keine
Probleme, sondern verlagert sie nur“, unterstreicht Martin Litsch.
Frank Michalak erklärt: „Die AOKs setzen sich für eine
unbürokratische und pragmatische Lösung ein. Die jetzt auch
diskutierte Möglichkeit, wonach weiterhin Behandlungsscheine an
Flüchtlinge ausgegeben werden sollen, wäre angesichts der aktuellen
E-Health-Gesetzgebung ein Rückfall in die Steinzeit.“ Vom Einsatz der
eGK profitierten alle Beteiligten, Flüchtlinge, Ärzte und Kommunen.
„Nach allen Erfahrungen, die wir bisher mit dem Einsatz der eGK
gemacht haben, sind die oft geäußerten Befürchtungen einer
Leistungsausweitung völlig unberechtigt“, so Michalak weiter.
Laut AOK machen Anspruchsprüfungen durch Ämter oder Krankenkassen
keinen Sinn, da Ärzte die medizinischen Leistungen erbringen sollen,
die notwendig sind. Litsch: „Die eGK ermöglicht den Flüchtlingen
einen diskriminierungsfreien Zugang zur notwendigen medizinischen
Versorgung, garantiert den Ärzten und Krankenhäusern ohne
Verwaltungsaufwand die Vergütung und entlastet die Kommunen von
überflüssiger Bürokratie.“
Die AOK-Vorstände unterstreichen noch einmal, dass es sich bei der
Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge um eine gesamtgesellschaftliche
Aufgabe handele. Michalak: „Die Flüchtlinge medizinisch zu versorgen,
ist eine Aufgabe, der sich die gesamte Gesellschaft stellen muss. Und
wir gehen davon aus, dass sich alle Kassenarten dieser
Herausforderung gemeinsam stellen. Die AOK steht jedenfalls bereit.“
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Dr. Kai Behrens
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