Ein Einkommensplus auf den Bundestarif zum
Einstieg, 13. Monatsgehalt, Wechselzuschlag, Gefahren- und
Erschwerniszuschläge, Boni und bessere Eingruppierungs- und
Entwicklungsperspektiven – dbb und Arbeitgeber haben bei den
Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der neuen Autobahn GmbH des
Bundes am 12. Juli 2019 in Berlin einen Durchbruch erzielt.
„Die Einigung auf einen zukunftsfähigen Tarifvertrag für die
Autobahn GmbH des Bundes steht“, zeigte sich dbb Verhandlungsführer
Volker Geyer, stellvertretender dbb Bundesvorsitzender und
Tarifvorstand des dbb, zufrieden. „Der Übergang auf die neue
Gesellschaft hat nun eine tragfähige Basis. Aufbauend auf dem TVöD
gibt es viele Verbesserungen für die künftigen Beschäftigten, die nun
endlich mehr Klarheit haben, wie die Geschäftsgrundlage eines
Wechsels zur Autobahn GmbH aussieht. Darauf mussten die Kolleginnen
und Kollegen lange warten“, so Geyer. „Diese Tarifeinigung ist
deshalb so wichtig, weil sie den Weg in die Zukunft bereitet. Sie
betrifft nicht nur die Beschäftigten, die von den Ländern kommen,
sondern auch alle künftigen Kolleginnen und Kollegen“, ergänzte
Hermann-Josef Siebigteroth, Mitglied der Geschäftsführung des dbb
Bundestarifkommission und Bundesvorsitzender der Fachgewerkschaft der
Straßen- und Verkehrsbeschäftigten VDStra. Nun fehlt noch der letzte
Baustein: Die Klärung der Frage, wie der Übergang der Beschäftigten
von der alten Tarifwelt in die neue Tarifwelt gestaltet wird. Dazu
verhandeln Gewerkschaften und Arbeitgeber im Sommer einen
Überleitungs-Tarifvertrag.
Die Kernpunkte der Einigung
Mehr Entgelt: Um einen Anreiz für den Übergang zu schaffen, gibt
es schon heute neue Entgelttabellen für die Zeit nach dem Übergang.
Ohne zu wissen, wie die allgemeine Tarifentwicklung aussieht, wird
die ab März 2020 geltende Tabelle des Tarifvertrags für den
öffentlichen Dienst des Bundes (TVöD) für die Autobahn GmbH um 3,5
Prozent bis zur Entgeltgruppe 9c aufgestockt. Ab der Entgeltgruppe 10
erfolgt eine Erhöhung um 2 Prozent. Liegt die Erhöhung in der
Tarifrunde mit Bund und Kommunen im Herbst 2020 oberhalb der jetzt
vereinbarten Werte, gibt es diesen Differenzbetrag zusätzlich. Ist
die Erhöhung im TVöD niedriger, bleibt es bei den höheren Werten.
Auch die Auszubildenden und Studierenden sollen attraktive
Perspektiven bekommen, ihre Entgelte liegen zwischen 1.060 und 1.300
Euro im Monat.
13. Monatsgehalt, Unternehmensbonus und Wechselzuschlag: Der dbb
konnte im Tarifvertrag ein echtes 13. Monatsgehalt durchsetzen. Statt
einer anteiligen Jahressonderzahlung gibt es ein volles Gehalt.
Zusätzlich gibt es ab 2023 einen Unternehmensbonus mit der
garantierten Höhe von 10 Prozent auf Basis der Entgeltgruppe 10 Stufe
3, der abhängig von der Erreichung der selbstgesetzten Ziele der
Autobahn GmbH steigen kann. In der Übergangsphase gibt es zudem für
alle, die zur Autobahn GmbH wechseln, einen einmaligen
Wechselzuschlag von 1.500 Euro.
Bessere Eingruppierungs- und Entwicklungsmöglichkeiten: Künftig
werden Straßenwärter und Werkstattbeschäftigte in die Entgeltgruppe 6
eingruppiert, Meister und Techniker starten mit Entgeltgruppe 8,
Ingenieure mit Entgeltgruppe 10. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt
für alle Beschäftigten in Autobahn-, Straßen-, Fernmeldemeistereien
und Werkstätten 38,5 Stunden, für alle übrigen 39 Stunden.
Zuschläge: Für die Tätigkeit im Gefahrraum „Autobahn“ gibt es 60
Euro pro Monat, Beschäftigte im Kolonnendienst erhalten zusätzlich
einen pauschalisierten Erschwerniszuschlag von 60 Euro. Für
Streckenwarte und Straßenmeister liegt dieser Zuschlag bei 25 Euro.
Für den Winterdienst auf der Straße gibt es 60 Euro, für den
Winterdienst in den Werkstätten 15 Euro. Wege- und Zehrgelder werden
in einer Außendienstpauschale zusammengefasst. Bis 30 km Entfernung
vom Arbeitsort werden 6,50 Euro Tagespauschale und ab 30 km 8,50 Euro
Tagespauschale gezahlt. Erfüllt wird auch eine weitere dbb
Kernforderung: die betriebliche Berufsunfähigkeitsversicherung. Bis
zum Übergang werden die Tarifparteien die Weichen für eine solche
Absicherung der Beschäftigten stellen.
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Britta Ibald
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