
Kyoto/Esslingen, 23. Juni 2025. Die Inamori Foundation, die 1984 vom Kyocera-Gründer Dr. Kazuo Inamori ins Leben gerufen wurde, gibt die Preisträger des Kyoto-Preises 2025 bekannt. Mit diesem internationalen Preis werden Einzelpersonen ausgezeichnet, die einen bedeutenden Beitrag zur wissenschaftlichen, kulturellen und spirituellen Weiterentwicklung der Menschheit geleistet haben.
Jeder der Preisträger erhält eine Urkunde, die Kyoto-Preis-Medaille aus 20-karätigem Gold sowie ein Preisgeld von 100 Millionen Yen (zurzeit rund 596.500 Euro). Der diesjährige Preis geht an die folgenden drei Preisträger: Shun-ichi Amari, außerordentlicher Professor und Mathematikingenieur an der Teikyo-Universität, Japan und ehrenwissenschaftlicher Berater bei RIKEN, Azim Surani, Direktor für Forschung und Entwicklung am Gurdon Institute und an der Universität Cambridge, Großbritannien, sowie Carol Gilligan, Professorin und Psychologin an der New York University, USA.
Die Kyoto-Preisträger 2025
Fortgeschrittene Wissenschaften: Shun-ichi Amari hat Pionierarbeit auf dem Gebiet der künstlichen neuronalen Netze geleistet und das Forschungsgebiet der Informationsgeometrie begründet, das sich mit statistischen Modellen unter Verwendung von Techniken der Differentialgeometrie befasst. Dabei hat er zahlreiche wichtige Theorien entwickelt. Seine Beiträge sind sowohl für die Theorie als auch für die Anwendung von großer Bedeutung und haben Einfluss auf verschiedene Fachgebiete.
Grundlagenwissenschaft: Azim Surani hat gezeigt, dass sowohl das väterliche als auch das mütterliche Genom für die normale Entwicklung von Säugetieren unverzichtbar sind. Anschließend entdeckte er die genomische Prägung, die jedem Genom spezifische Modifikationen und komplementäre Funktionen verleiht. Darüber hinaus hat er eine Vorreiterrolle bei der Aufklärung der zugrunde liegenden Mechanismen gespielt und so zu grundlegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen in einem breiten Spektrum der Lebenswissenschaften beigetragen.
Kunst und Philosophie: Carol Gilligan hat herkömmliche psychologische Theorien dafür kritisiert, dass sie das Modell der Persönlichkeitsentwicklung einschränken und die Perspektive der „Fürsorge“ – die menschliche Beziehungen betont – in eine untergeordnete, geschlechtsspezifische Rolle als weibliche moralische Perspektive verweisen. Mit ihrer Vision einer Verflechtung von „Ethik der Gerechtigkeit“ und „Ethik der Fürsorge“ hat Gilligan eine neue akademische Grundlage geschaffen, um globale Fragen im Zusammenhang mit Fürsorge anzugehen.
Hochauflösendes Bildmaterial zu den Preisträgern des Kyoto-Preises 2025 steht unter folgendem Link zum Download bereit: