Berufliche Rehabilitation – Zwei von Dreien mit Lehre arbeiten

Die Ausbildung eines behinderten Jugendlichen rechnet sich
mittelfristig – trotz der Kosten, die überwiegend von der
Bundesagentur für Arbeit finanziert werden. Dies ist das Ergebnis
einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln für die
Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke. Dazu wurden über
1.500 Abgänger der Jahre 1995 bis 2008 aus Berufsbildungswerken über
ihren beruflichen Werdegang befragt. Danach sind derzeit 68 Prozent
der Absolventen, die dort einen Berufsabschluss gemacht haben,
erwerbstätig. Dagegen schafft nur jeder zweite junge Behinderte ohne
Lehrabschluss den Sprung auf einen Arbeitsplatz. Das Einkommen liegt
mit Berufsabschluss – monatlich gut 1.600 Euro – überdies um gut 300
Euro höher als ohne abgeschlossene Berufsausbildung.

Aufgrund der höheren Wertschöpfung zahlt sich die Investition in
die berufliche Rehabilitation aus gesamtwirtschaftlicher Sicht
bereits nach zehn Jahren aus. Wenn die Absolventen bis zum 60.
Lebensjahr erwerbstätig sind, haben sie im Lauf ihres Arbeitslebens
eine Rendite von knapp 12 Prozent erwirtschaftet.

Die Berufsbildungswerke ermöglichen jungen Menschen mit
Behinde-rungen und vergleichsweise niedrigen Schulabschlüssen die
Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Dadurch können
diese eine qualifizierte Berufstätigkeit ausüben und ihr Leben
eigenverantwortlich gestalten. Die Ausbildung schließt eine intensive
sozialpädagogische, medizinische und psychologische Betreuung und
meist auch eine Unterbringung im Internat ein.

Dirk Werner, Michael Neumann, Werner Lenske, Björn Hekman: Kosten
und Nutzen der beruflichen Rehabilitation junger Menschen mit
Behinderungen oder funktionalen Beeinträchtigungen – eine
gesamtwirtschaftliche Analyse, Download unter www.iwkoeln.de/studien

Pressekontakt:
Gesprächspartner im IW:
Dirk Werner, Telefon: 0221 4981-712
Michael Neumann, Telefon: 0221 4981-783