Zum SPD-Antrag „Einführung einer generalistischen
Gesundheits- und Pflegeassistenzausbildung in Schleswig-Holstein“
(Drs-Nr.: 19/816) erklärt die stv. Vorsitzende und pflegepolitische
Sprecherin der SPD-Fraktion, Birte Pauls:
Schleswig-Holstein wird immer älter. Der demografische Wandel wird
unser Land in Zukunft tiefgreifend verändern. Die Landesregierung
muss die Bewältigung der damit verbundenen Herausforderungen zu ihrem
zentralen politischen Anliegen machen. Alles, was zur Stärkung der
Pflege führt, gehört auf der politischen Agenda ganz nach oben!
Politisches Handeln ist gefragt!
Die Pflegehelfer- und -assistenzausbildungen liegen in der
Zuständigkeit der Länder. Qualifizierte PflegehelferInnen leisten
eine unersetzliche Arbeit und sind elementarer Bestandteil der Teams.
Aktuell gibt es in Schleswig-Holstein die einjährige
Altenpflegehilfeausbildung und eine dreijährige schulische Ausbildung
zur Fachkraft für Pflegeassistenz, die mit dem mittleren
Bildungsabschluss einhergeht. Leider kommen von den Pflegeassistenten
nicht genügend in den Kliniken und stationären Einrichtungen an,
obwohl gut ausgebildete Pflegeassistenten dringend benötigt werden.
Deshalb fordern wir die Landesregierung in unserem Antrag dazu auf,
mit der Pflegeberufereform auch die Helfer- und Assistenzausbildungen
im Pflegebereich hin zu einer generalistischen Gesundheits- und
Pflegeassistenzausbildung zu reformieren. Damit soll auch Menschen
der Zugang zum Pflegeberuf ermöglicht werden, die die Voraussetzungen
für die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau“ bzw.
„Pflegefachmann“ nicht erfüllen. Die aber sehr wohl in einem
multiprofessionellem Team gemeinsam mit Fachkräften arbeiten und
Grundpflegetätigkeiten am Menschen ausüben können, die sie vorher in
einer 1- und oder 2-jährigen Ausbildung erlernt haben. Wichtig ist
uns dabei die Durchlässigkeit zur 3 jährigen Fachausbildung. Jamaika
muss auch die Pflegehelferberufe in den Fokus nehmen.
Wie man es auf keinen Fall machen sollte, hat uns die
Landesregierung Hessens erst kürzlich vorgemacht. Ganz nach dem Motto
„Rückenwaschen kann doch jeder“ hatte der Landtag mit schwarz-grüner
Mehrheit dort die Hürden für die Helferausbildung in der Altenpflege
herabgesenkt. Das ist schlichtweg politische Kapitulation und spielt
denjenigen in die Hände, die mit “ billiger“ Pflege möglichst hohe
Renditen erzielen und auch am liebsten die Fachkraftquote herabsetzen
wollen. Die Öffnung der Altenpflegeausbildung für Menschen ohne
Schulabschluss wird letztlich zu einem Imageschaden am Pflegeberuf
insgesamt führen. Wir hingegen sagen ganz klar: Pflege braucht
Qualifikation und Professionalität – und die fallen nicht vom Himmel!
Pressekontakt:
Pressesprecher: Heimo Zwischenberger (h.zwischenberger@spd.ltsh.de)
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