Acht von zehn Bürgern haben Angst vor dem Umzug in ein Pflegeheim 
// Nur sechs Prozent würden freiwillig in eine stationäre Einrichtung
ziehen // Am meisten Sorge macht den Bürgern der Personalnotstand // 
Knapp die Hälfte wäre bereit, für eine bessere Pflege einen höheren 
Beitragssatz zu zahlen // PwC-Experte Burkhart: „Wir brauchen eine 
Kultur der Wertschätzung und neue Formen der Qualitätsmessung in 
Pflegeheimen“
   Die Vorstellung, im Alter in ein Pflegeheim ziehen zu müssen, 
macht vielen Menschen in Deutschland Angst, wie acht von zehn Bürgern
bestätigen. Diesen Schritt würden die meisten gerne vermeiden – 
lediglich sechs Prozent können sich vorstellen, freiwillig in einer 
Senioreneinrichtung zu leben, falls sie pflegebedürftig werden. Das 
sind zentrale Ergebnisse einer repräsentativen Befragung der 
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC unter 1.000 
Bundesbürgern. Vor allem fürchten die Studienteilnehmer den 
Personalmangel in den Heimen und überforderte Pflegekräfte, wie 73 
Prozent angeben. Denn die Personalknappheit geht letztlich mit 
weniger Zeit für die Bewohner und einer schlechteren Qualität der 
Pflege einher.
   „Unsere Befragung zeigt, dass Pflegeheime in Deutschland keinen 
guten Ruf genießen. Bei den Bürgern in Deutschland ist angekommen, 
welche Folgen der Personalnotstand hat, der sich durch den 
demografischen Wandel noch weiter verschärfen wird“, sagt Michael 
Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswesen & Pharma bei PwC 
Deutschland. „Wir benötigen daher mehr Wertschätzung für den 
Pflegeberuf und eine neue Art der Versorgung in den Heimen, die 
wieder stärker den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Um die 
Qualität der Einrichtungen zu messen und im nächsten Schritt zu 
verbessern, müssen die Bewohner, aber auch Angehörige und Mitarbeiter
in den Prozess eingebunden werden. So kann die Zufriedenheit auf 
allen Seiten gesteigert werden.“ Die meisten bevorzugen das betreute 
Wohnen
   Der stationären Pflege in einem Heim steht die Mehrheit skeptisch 
gegenüber, doch wie möchten Bürger leben, wenn sie ihren Alltag nicht
mehr allein bewältigen können? Am beliebtesten ist eine andere Form 
der Senioreneinrichtung – das betreute Wohnen, in einer eigenen 
Wohnung, aber mit Anschluss an einen Pflegedienst. Diese Form 
bevorzugen 33 Prozent der Studienteilnehmer. Viele Menschen möchten 
auch in den eigenen vier Wänden bleiben und durch einen ambulanten 
Dienst gepflegt werden, wie 31 Prozent bestätigen. Die häusliche 
Pflege durch Familienmitglieder, zum Beispiel die Kinder, können sich
19 Prozent vorstellen.
Verbesserungen bei den Kontrollen und beim Personal gewünscht
   Die Befragten haben konkrete Vorstellungen davon, wie sich die 
aktuelle Situation in den Heimen verbessern ließe. Vor allem wünschen
sie sich regelmäßige Qualitätskontrollen der Pflegeheime durch 
externe Stellen, wie 98 Prozent der Studienteilnehmer fordern. Diese 
Art von Transparenz sollte bereits der Pflege-Tüv schaffen, der 2009 
eingeführt wurde. „In der Praxis zeigt sich allerdings, dass dieses 
Bewertungssystem wenig Aussagekraft hat“, sagt Sevilay 
Huesman-Koecke, Expertin für Gesundheitswesen bei PwC Deutschland. 
„Die individuelle Zufriedenheit der Bewohner lässt sich kaum mit 
standardisierten Bewertungskriterien messen. Dazu bedarf es vielmehr 
eines kontinuierlichen qualitätsbasierten Austauschs mit Bewohnern, 
Angehörigen und Mitarbeitern, sodass schnell auf Missstände reagiert 
werden kann und eine offene Kultur innerhalb des Hauses herrscht“, so
die PwC-Expertin. Ebenso wünschen sich die Bürger eine Verbesserung 
des Betreuungsschlüssels, damit mehr Zeit für den einzelnen Bewohner 
bleibt (97 Prozent). Um die Situation der Pflegekräfte zu verbessern,
befürworten 97 Prozent der Befragten ein höheres Gehalt.
Knapp die Hälfte würde für bessere Leistungen mehr zahlen
   Dass eine hohe Versorgungsqualität seinen Preis hat, ist den 
Studienteilnehmern bewusst. Entsprechend wären 43 Prozent bereit, 
einen höheren Beitragssatz zur Pflegeversicherung zu leisten. Diese 
Bereitschaft wächst mit steigendem Nettoeinkommen und liegt im 
Schnitt bei 33 Euro pro Monat. 39 Prozent lehnen eine Erhöhung ab, 
weil diese für sie nicht finanzierbar wäre; 18 Prozent wären dazu 
nicht bereit, obwohl sie sich das leisten könnten. Gerade weil die 
Bürger sich große Sorgen um den Personalnotstand machen, würden sie 
die Mehreinnahmen in einen besseren Betreuungsschlüssel in den Heimen
(53 Prozent) und in höhere Gehälter für die Pflegekräfte (17 Prozent)
investieren. „Der Schlüssel für eine bessere Versorgungsqualität in 
den Heimen liegt in der Aufwertung des Pflegeberufs und einem 
verbesserten Miteinander zwischen Bewohnern, ihren Angehörigen und 
dem Personal“, bilanziert Michael Burkhart. „Entlastung für das 
Personal können wir auch schaffen, indem wir intelligente 
Technologien in den Pflegealltag einbinden, zum Beispiel digitale 
Pflegedokumentationen oder GPS-Überwachung von Demenzkranken.“
   Die Studie finden Sie zum kostenlosen Download unter: 
www.pwc.de/pflege2017
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