Annegret Kramp-Karrenbauer über die 
Auseinandersetzung zu den Etats zwischen SPD und CDU: „Es gab im 
Vorfeld die üblichen Gespräche zwischen den Fachministerien und dem 
Finanzminister. Wir haben von Anfang an deutlich gemacht, dass, wenn 
es hier Lasten zu verteilen gibt, das gleichmäßig geschehen muss. Das
ist gestern und auch in den Tagen vorher nochmal sehr glaubwürdig 
gemacht worden und insofern gehe ich davon aus, dass in der nächsten 
Woche die Eckpunkte für den Haushalt 2020 auch verabschiedet werden 
können.“
   Zum Budget der Verteidigungsministerin und den Verpflichtungen 
gegenüber der NATO: „Die Verteidigungsministerin wird, glaube ich, 
für das Jahr 2020 ein gutes Ergebnis haben. Die Frage, die sich 
danach stellt, ist in der mittelfristigen Finanzplanung die Frage, ob
wir in der Lage sind, unsere Verpflichtung in der Nato einhalten zu 
können und da ist es für uns als CDU sehr wichtig, dass dies weiter 
ein Schwerpunkt bleibt, denn es geht hier auch um Verlässlichkeit 
Deutschlands im internationalen Raum.“
Zum Thema Grundrente:
   „Wir haben gestern Abend nicht über die Grundrente gesprochen, 
weil es aus unserer Sicht auch keinen Vorschlag gibt, der den 
Anforderungen des Koalitionsvertrags gerecht wird. Und insofern war 
das kein Thema. Die grundsätzlichen Positionen dazu, auch unsere 
Vorbehalte, die sind ausgetauscht und klar.“
   „Die schwarze Null“ wird erreicht ohne zusätzliche 
Steuererhöhungen -Priorität liegt auf Investitionen und Innovationen:
„Die schwarze Null wird erreicht. Das ist auch ein guter Befund, der 
für die ganze Koalition gilt. Wir halten an der finanzpolitischen 
Solidität fest, wir stehen zur schwarzen Null. Für die CDU gilt, wir 
wollen auch keine zusätzlichen Steuererhöhungen, sondern es ist jetzt
eine Frage, in der Politik eben auch Prioritäten festlegen muss. 
Unsere Prioritäten gehen klar in Richtung Investitionen, 
Innovationen, aber auch in Ausgaben für Sicherheit und Verteidigung.“
   Zur Verschiebung des Brexits zu Gunsten der EU: „Also wenn eine 
Verschiebung mit dazu beitragen kann, einen ungeordneten Brexit zu 
verhindern, falls es nicht doch in London eine Bewegung gibt, 
überhaupt in der EU zu bleiben, dann sollte man diese Chance auch 
ergreifen, aber ich glaube, es ist auch notwendig, auch von 
britischer Seite ganz deutlich zu sagen, was in dieser Zeit eben 
besprochen und verhandelt werden soll. Nur einfach zu verschieben, um
danach in der gleichen Situation wieder da zu stehen, wird relativ 
wenig bringen. Da, glaub ich, muss man jetzt warten, was 
Großbritannien vorlegen wird.
   Die CDU-Vorsitzende zur Teilnahme Großbritanniens an der 
Europawahl: Und wir müssen noch einmal über die Frage reden, was das 
möglicherweise für die Teilnahme an der Europawahl bedeutet, denn es 
ist Bürgerinnen und Bürgern schwer zu erklären, wenn ein Land mit an 
Wahlen teilnimmt, wenn es ein Parlament mitbestimmt, wenn es 
möglicherweise eine EU-Kommission mitbestimmt, um dann kurz darauf zu
erklären, dass es die Europäische Union verlassen wird. Das sind 
Fragen, die jetzt in Brüssel und zwischen London und Brüssel geklärt 
werden müssen (…). Es macht aus meiner Sicht wenig Sinn, wenn klar 
ist, dass Großbritannien die Europäische Union verlassen will. Das 
ist Bürgerinnen und Bürgern gegenüber schwer zu erklären, warum 
jemand möglicherweise über die Zusammensetzung eines europäischen 
Gesetzgebers, des Parlamentes, mitbestimmt, wo nachher Dinge 
festgelegt werden, die einen selbst gar nicht mehr betreffen. Das ist
nicht sehr logisch und deswegen glaube ich, ja, eine Verlängerung, 
dann wenn klar ist, wofür sie benötigt wird, dass es eine Chance 
gibt, noch zu geordneten Verhältnissen zu kommen. Da sollte sich die 
Europäische Union dann doch nicht verweigern.“
   Das Résumée der CDU-Parteivorsitzenden nach 100 Tagen im Amt: „Ich
habe nach der sehr spannenden Entscheidung auf dem Parteitag in 
Hamburg für mich insbesondere jetzt für die ersten Wochen das Ziel 
gehabt, deutlich zu machen, dass die CDU eben nicht zerrissen ist, 
dass wir zusammenhalten, dass wir auch gut zusammenarbeiten können 
mit der CSU, insbesondere jetzt auch im Vorfeld des 
Europawahlkampfes. Ich glaube, beides ist gut gelungen. Wir haben 
inhaltliche Positionen festgelegt beim Werkstattgespräch. Wir haben 
beim Thema Europa einen Aufschlag gemacht, der jetzt auch seinen 
Niederschlag finden wird im gemeinsamen Europawahlprogramm. Wir haben
uns das Thema Mobilität, auch das Thema Klimaschutz vorgenommen. Da 
laufen die Arbeiten, der Grundsatzprogrammprozess läuft weiter, so 
wie wir ihn gestartet haben, in einem sehr intensiven Austausch und 
natürlich die Vorbereitung für die diversen Wahlen, die wir am 26. 
Mai haben.“
   Zur Kritik an ihrem Auftritt im Karneval: „Also man kann 
Karnevalswitze immer lustig finden oder nicht, aber, dass wir 
mittlerweile in einer Zeit leben, in der man, sozusagen Vorträge, 
Witze, ob das jetzt im Karneval, in Bühnenprogrammen, oder wo auch 
immer ist, ob man die Frage, welche Kostüme Kinder tragen, alles zum 
Gegenstand politischer Diskussionen macht, das halte ich in der Tat 
für übertrieben. Wenn man sich in der Welt etwas umschaut, auch heute
gerade wieder der ganz furchtbare Terroranschlag in Neuseeland, dann 
sieht man, wir haben in der Tat Wichtigeres und größere Probleme über
die wir reden sollten. Und hier das richtige Maß und die richtige 
Mitte zu finden, das ist, glaube ich, die Aufgabe vor der wir 
stehen.“
   Zur Trennung von Partei- und Regierungsamt: „In der CDU galt 
bisher immer, und das aus gutem Grund, dass Partei und Regierungsamt 
oder Parteiamt und Oppositionsführung in einer Hand sein sollen. Wir 
haben jetzt eine Sondersituation, das haben wir im vergangenen Jahr 
auch sehr deutlich gemacht. Im Moment ist es, glaube ich, für die 
Partei eine gute Situation, dass ich als Parteivorsitzende eben mich 
voll auf die Arbeiten innerhalb der Partei konzentrieren kann, auf 
die inhaltliche Weiterentwicklung des Grundsatzprogramms, aber eben 
auch auf die Fragen, wie wir uns organisatorisch in den Wahlkämpfen 
aufstellen. Auch über den Wahlkampf hinaus, wie wir als Partei noch 
besser werden müssen, mit Blick auf die Herausforderungen, vor denen 
wir stehen. Also die Partei rundum fitter zu machen, das ist die 
Aufgabe, die ich mir auch vorgenommen habe und das ist eine Aufgabe, 
die zuerst einmal zurzeit mich voll und ganz ausfüllt und deswegen 
bin ich froh, dass ich mich darauf konzentrieren kann.“
   Zum nächsten Schritt als potentielle Bundeskanzlerin: „Also das 
Eckbüro im Konrad-Adenauer-Haus ist ein sehr schönes Büro, das ist in
der Tat so, aber meine Aufgabe als Vorsitzende ist, mit den 
Mitstreitern und Mitstreiterinnen dafür zu sorgen, dass die CDU 
inhaltlich, personell, organisatorisch eben immer in der Lage ist, 
wann immer es notwendig sein wird, auch Wahlen so zu gestalten, so zu
gewinnen, dass wir  einen Regierungschef, eine Regierungschefin 
stellen können. Dieser Aufgabe widme ich mich voll und ganz.“
   Zum Verbleib von Angela Merkel als Bundeskanzlerin in dieser 
Legislaturperiode: „Wir haben im Moment eine stabile Regierung. Wir 
haben eine Bundeskanzlerin, von der alle Umfragen sagen, dass sowohl 
die Bevölkerung allgemein, aber auch insbesondere unsere eigenen 
Mitglieder wollen, dass die Bundeskanzlerin bleibt. Im Übrigen ist 
das auch mein Wunsch und die Aufgabe ist es, egal was irgendwann auf 
uns zu kommt, welche Konstellation auch immer und seien es 
möglicherweise Neuwahlen, die CDU dann eben in der Lage ist, diese 
Neuwahlen erfolgreich gestalten zu können. Darum kümmern wir uns, das
ist meine Aufgabe und die Aufgabe der Mitstreiterinnen und 
Mitstreiter. Und diese Aufgabe macht auch nach den ersten 100 Tagen 
auch weiterhin große Freude. (…)Sie (Angela Merkel) hat erklärt, 
sie ist bereit, bis zum Ende dieser Legislaturperiode die Aufgabe, 
für die sie gewählt worden ist, auch zu erfüllen und das ist die 
Geschäftsgrundlage, auf der wir auch arbeiten.“
   Zur Demonstration tausender Schüler für einen besseren Klimaschutz
und dem damit verbundenen „Schule schwänzen“: „Ich habe mir diese 
Frage gestellt, natürlich auch mit Blick, was ich getan hätte bei 
meinen eigenen Kindern. Zuerst einmal finde ich es gut, dass 
Schülerinnen und Schüler demonstrieren. Ich finde es weniger gut, 
dass sie es während der Schulzeit machen. Wenn sie aber sagen, sie 
tun es, dann müssen sie dafür auch die Konsequenzen tragen. Die 
Konsequenzen sind, dass, wenn ihre Eltern ihnen keine Entschuldigung 
schreiben, sie die unentschuldigten Fehltage auf dem Zeugnis haben 
und die Konsequenzen wären aus meiner Sicht auch, dass die 
Schülerinnen und Schüler sich selbst darum kümmern müssen, dass der 
Stoff, den sie versäumen, dass sie den selbst nachholen und sie eben 
selbst auch dann in der Lage sind, auch Klassenarbeiten zu bestehen 
oder ansonsten in Kauf nehmen müssen, dass sie eine schlechte Note 
haben. Wer selbstverantwortlich genug ist, um für das Klima zu 
demonstrieren, was ich sehr begrüße, der muss auch 
selbstverantwortlich genug sein, sich in der Art und Weise zu 
organisieren und ich glaube, das ist auch möglich. „
   Das ganze Interview finden Sie bei RTL.de Weitere Ausschnitte aus 
dem Interview heute im RTL-Nachtjournal.
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