Compliance Management will Schäden durch
Regelverstöße in Unternehmen verhindern. Die Ursachen für zunehmendes
Fehlverhalten sind vielfältig. Teilweise herrscht eine
Duldungskultur, die zwar Regeln auf dem Papier anerkennt, sie jedoch
in der Praxis nicht umsetzt. Ferner kommt zum wachsenden Umsatzdruck
zuweilen eine zersplitterte Managementstruktur als Folge der
fortschreitenden Globalisierung. Weniger direkte Führung und oftmals
auch die größere Selbständigkeit weit voneinander entfernt liegender
Unternehmensbereiche oder ausländischer Tochtergesellschaften spielen
ebenfalls eine Rolle.
Nicht nur Konzerne, auch Mittelständler sind gefährdet
„Compliance Management in Zusammenhang mit Konzernen ist eine
inzwischen nicht mehr so neue Mode“, sagt Dr. Mark Zimmer. Denn
bereits seit nunmehr fast zehn Jahren beschäftigten sich deutsche
Großunternehmen mit Anti-Korruptions-Compliance. Die Bedeutung wurde
durch die Korruptionsskandale um Siemens, Daimler, MAN und Ferrostaal
in den letzten sechs Jahren dramatisch verdeutlicht. Dort kam es
jeweils zu Bußgeldern von dreistelligen Millionenbeträgen. Dabei
handelt es sich keineswegs um ein typisches Phänomen, das
ausschließlich Großunternehmen im Sinne von Global Playern betrifft.
Auch Mittelständler sind davor nicht gefeit. Vor allem der typische
deutsche Nischenproduzent, der in viele Länder exportiert, sei
besonders gefährdet. So habe stellvertretend für viele andere
Mittelständler der niedersächsische Röhrenproduzent Vietz vor zwei
Jahren im Handelsblatt offen zugegeben, bei Exporten in bestimmte
Länder Schmiergelder bezahlt zu haben, so der Compliance-Experte von
Gibson, Dunn & Crutcher LLP, München. Zwei Tage später durchsuchte
die Staatsanwaltschaft die Firma.
Das zeigt: Auch sogenannte Hidden Champions aus dem Mittelstand
müssen mit Konsequenzen rechnen, wenn sie sich nicht
Compliance-konform verhalten. „Ich musste mal einer Mandantin mit
lediglich 500 Mitarbeitern in Deutschland während einer Razzia
beistehen. Deren Zulieferer von Computerteilen hatte einige
Mitarbeiter aus der mittleren Ebene zu WM-Spielen oder einem
Hotelaufenthalt eingeladen. Das fiel bei seiner steuerlichen
Betriebsprüfung auf und war Anlass für eine unangenehme
Durchsuchung“, nennt Zimmer ein weiteres Beispiel. Ähnliches habe er
bei der Neuvergabe eines Reinigungsauftrags für ein relativ kleines
Werk erlebt. Von Entwarnung könne also keine Rede sein.
Schulung der Schlüsselkräfte als Schutzmaßnahme
Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Gesellschaft für Qualität
(DGQ) das neue Training „Compliance Management in der Praxis“
entwickelt. Es findet erstmals am 22. April 2013 statt und behandelt
die Entwicklung und Umsetzung wirksamer Schutzmaßnahmen gegen
Compliance-Verstöße. Zimmer fungiert hier als DGQ-Trainer und hat die
Inhalte wesentlich mitgestaltet. Als wichtigste Maßnahme, die ein
Mittelständler ergreifen kann, um sich vor möglichen Versäumnissen in
Sachen Compliance zu schützen, nennt der Compliance-Experte die
Information der Entscheidungsträger über die Risiken bei
Compliance-Verstößen. Seine Empfehlung: „Die breite Masse der
Unternehmen sollte für eine hinreichende Schulung ihrer
Schlüsselkräfte sorgen“. Dazu reiche es häufig, einige
Multiplikatoren im Unternehmen extern schulen zu lassen. Als Einstieg
biete sich ein Training zum Compliance-Management-Beauftragten an.
Zuvor müsse die Geschäftsleitung jedoch klar verdeutlichen, dass
sie das Thema Compliance wichtig findet: „tone from the top – sonst
nimmt es keiner darunter ernst“. Wolle oder könne sich das
Unternehmen keinen hauptamtlichen Compliance-Beauftragten leisten, so
werde üblicherweise einem Mitarbeiter aus Rechts- oder
Personalabteilungen, Qualitätsmanagement, Controlling oder Vertrieb
der Compliance-Hut aufgesetzt. Dazu DGQ-Trainer Zimmer: Wir zeigen,
welche potentiellen Risiken es gibt und bei welchen Indikatoren die
roten Lampen angehen sollen. Die entscheidenden Fragen verdeutlichen
wir in Planspielen und Dilemma-Situationen. Ferner erläutern wir den
Teilnehmern ganz praktisch, wie sie ein Compliance-Managementsystem
in ihrer Firma aufbauen können“. Dazu gehört auch der Einsatz und
Nutzen von IT-Tools. Damit würden die Regeln in das Tagesgeschäft
effektiv umgesetzt. Sonst hieße es nämlich zu oft: „gelesen, gelacht,
gelocht – und das darf nicht mehr passieren“. Weitere Informationen
zum Thema geben DGQ-Produktmanager Torsten Klanitz, T 069-954 24-189,
E-Mail: tk@dgq.de und Dr. Mark Zimmer T 089-18933130 E-Mail:
MZimmer@gibsondunn.com.
Pressekontakt:
Deutsche Gesellschaft für Qualität, DGQ Service GmbH, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit: Rolf Henning, August-Schanz-Str. 21A, 60433
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