dbb: Einsatz externer Berater in der Bundesverwaltung läuft völlig aus dem Ruder

„Seit Jahren beklagen wir den wachsenden Einsatz
externer Berater durch die Bundesregierung und die aktuellen Zahlen
des Bundesfinanzministeriums belegen erneut, dass die Entwicklung
immer weiter aus dem Ruder läuft,“ kritisierte der dbb
Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach die Entwicklung. Nach einer
Umfrage des Finanzressorts, über deren Ergebnisse die Deutsche
Presseagentur am 23. Juli 2019 berichtete, haben die
Bundesministerien im ersten Halbjahr 2018 mindestens 178 Millionen
Euro für externe Berater ausgegeben. Spitzenreiter sind dabei das
Innenministerium mit 78,7 Millionen Euro und das Verkehrsministerium
mit 47,7 Millionen Euro. 2014 lagen die Ausgaben des Bundes für
Berater noch bei 63 Millionen Euro. Seitdem sind die Beträge jedes
Jahr gestiegen. „Es ist nicht akzeptabel, dass sich der Staat für 180
Millionen Euro externen Sachverstand einkauft, anstatt auf die
ausgewiesene Kompetenz der Kolleginnen und Kollegen in den
Ministerien und Behörden zurückzugreifen“, machte der dbb
Bundesvorsitzende deutlich. Abgesehen davon, dass die Bundesregierung
sich damit angreifbar für äußere Beeinflussung und Manipulation
mache, demotiviert sie die eigenen Mitarbeiter: „Die Kolleginnen und
Kollegen in den Ministerien wissen am besten, was fachlich geboten
ist und in wessen Dienst sie stehen. Externe Berater sind oftmals
–Diener zweier Herren– und sorgen in den Ministerien vor allem für
Irritation, Missverständnisse und Unmut, weil damit auch der latente
Vorwurf der Unfähigkeit des eigenen Hauses permanent im Raum steht“,
so der dbb Chef.

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