Die Bundesregierung und das Amt für Arbeit drohen es ja seit Jahren an und nun ist es augenscheinlich soweit – Deutschland verfügt über zu wenig Fachkräfte, die Wirtschaft geht dadurch „den Bach runter“, weil die Unternehmen diesem Mangel nicht gewachsen sind und keine Spezialisten mehr finden, trotz händeringender Suche! Ist dies tatsächlich so und falls ja, wer hilft der Wirtschaft aus einer solchen Krise?
Hausgemachte Probleme
Ginge es nach den Medien, stehen die deutschen Unternehmen kurz vor einem Kollaps. Erstaunlicherweise studieren im Gegensatz dazu so viele Menschen, wie noch nie und dies durchaus erfolgreich. Die Universitäten sind quasi überfüllt und die kürzlich ausgestrahlte Sendung einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt zeigt auf, dass staatliche Statistiken über zu viele qualifizierte Jobs und zu wenig Anwärter nicht im Ansatz dem realistischen Markt entsprechen.
Doch woran liegt es denn nun tatsächlich, dass viele Firmen keine spezialisierten Kräfte finden?
Klare Antwort : an der Personalpolitik dieser Unternehmen. Wo vor 10 Jahren nur 5 Ingenieure gesucht wurden und sich 30 ausgebildete Fachkräfte beworben haben, war die „Personalbeschaffungswelt“ der Unternehmen in Ordnung. Heute ist die Anzahl der spezialisierten Jobs durch modernste Technik stark angestiegen, damit pro Tätigkeit die Zahl der Bewerber um gut die Hälfte gesunken und zack – schon liegt ein angeblicher Mangel vor. Hinzu kommt die mangelnde Bereitschaft der Unternehmen, die einst üblichen Löhne und Gehälter auch weiterhin zu zahlen. Die Tatsache, dass Aus- und Weiterbildungen von vorhandenem Personal stark vernachlässigt wurde und nur noch selten gefördert und finanziert wird, kommt erschwerend hinzu. Das Resultat – viele der gut ausgebildeten Fachkräfte wenden sich an eine Personalvermittlung und versuchen ihren Einstieg in das Berufsleben über das Modell „Zeitarbeit“. Andere Arbeitssuchende nutzen die zusätzlichen Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung einer Personalvermittlung, um dem sogenannten Fachkräftemangel der Unternehmen entgegenzutreten. Doch ist das die Lösung des eigentlichen Problems?
Personalpolitik überdenken
Zeitarbeitsfirmen machen den großen Unternehmen vor, wie gute Personalpolitik funktioniert. Je nach Bedarf wird Personal umgehend gesucht, nach den entsprechenden Fähigkeiten aus- oder weitergebildet und dies immer mit Blick auf zukünftige Job-Trends und Bedürfnisse der Unternehmen. Hinzu kommt, dass eine Personalvermittlung bereit ist, entsprechende Löhne und Gehälter zu zahlen, dies zudem tariflich abgesichert sind.
Die Flexibilität, sowie die Bildungsbereitschaft der Arbeitnehmer wird bei einer Personalvermittlung anerkannt und gefördert. Nicht umsonst bekam das Modell „Zeitarbeit“ in den letzten Jahren diesen Aufschwung und wird immer häufiger von gut ausgebildeten Fachkräften als Einstiegschance genutzt. Durchaus verständlich, denn neben den genannten Aspekten bieten Zeitarbeitsfirmen noch zwei weitere Vorteile: Sie erwarten von einem 30jährigen Ingenieur keine 10jährige Berufserfahrung und freuen sich auch über Bewerbungen von Spezialisten, welche das vierzigste oder fünfzigste Lebensjahr überschritten haben. Diese sind für eine Personalvermittlung eben nicht zu alt, stattdessen können diese Arbeitnehmer ihre Erfahrungen professionell anwenden und an weniger erfahrene Mitarbeiter weitergeben. Merkwürdigerweise herrscht bei Personalvermittlungen kein Fachkräftemangel, denn die meisten Firmen greifen immer häufiger auf Leiharbeitsfirmen zurück. Dieser Fakt sollte den deutschen Unternehmern bei der eigenen Personalpolitik und dem Staat für zukünftige Statistiken eigentlich zu denken geben.
Quelle: Piening Personal GmbH